1. Platz: Efeustern

Mit schleppenden Schritten komme ich ins Lager und lasse mich an dessen Rand nieder. Mein Kopf dröhnt, ein stechender Schmerz durchzieht mein rechtes Hinterbein und mein silbernes Fell lässt sich unter all dem Dreck und Blut kaum noch erkennen. Suchend sehe ich mich im Lager um und versuche die Lage zu überblicken. Dämmerlicht, die Heilerin des NebelClans, wuselt hin und her und versucht sich zuerst um diejenigen zu kümmern, die schwer verletzt aus der Schlacht zurückgekehrt sind. Goldflamme sieht nicht gut aus, sein ganzer Pelz hängt in Fetzen herab, Blut tropft auf den Boden und tränkt die Erde. Auch Bernsteinsee hat es schlimm erwischt. Eine kleinere Katze schwirrt ebenso hektisch wie Dämmerlicht im Lager herum – Seepfote, Dämmerlichts Schülerin. Mausepfote sitzt mit ihrem Mentor Dunkelstreif in einer anderen Ecke des Lagers. Auch ihr Pelz ist rot, doch hauptsächlich scheint es das Blut ihrer Feinde und das ihrer verwundeten Clangefährten zu sein. Tief atme ich ein, die stechenden Schmerzen ignorierend, während mein Blick weiter schweift. Viele Verletzte im gesamten Lager fallen mir ins Auge. Junge, Königinnen und Älteste kommen aus ihren Bauen, erkundigen sich, was geschehen ist. Auch wenn die Frage überflüssig ist. Die Antwort ist offensichtlich. Wir haben verloren.

 

Der Geruch nach Blut ist erdrückend, als ich Mistelstern entdecke. Auch sie ist verwundet und ich bin mir sicher, dass sie mindestens ein Leben verloren hat. Ich nehme mir vor später mit ihr darüber zu sprechen, immerhin steht es mir als ihre Stellvertreterin zu, das zu wissen. Bei dem Gedanken, dass Mistelstern eines Tages sterben wird und ich ihre Position einnehmen muss, wird mir schwindelig. Und das liegt ganz sicher nicht daran, dass ich einige starke Hiebe gegen den Kopf bekommen habe. Der Gedanke einen Clan zu führen und für ihn die volle Verantwortung zu tragen, macht mir Angst. Wie soll ich die Entscheidung zum Kampf treffen, wenn ich weiß, dass wir verlieren könnten? Wenn ich weiß, wie viele Leben es nehmen kann und wie viele Verletzte es geben wird. Ich muss mich nur im Lager umsehen, um zu wissen, was passieren kann. Und mit dem Wissen zu Leben, dass es meine Schuld wäre.. dass jede Verletzung, jeder Tod dadurch entstanden wäre, dass ich die Entscheidung zum Kampf getroffen hätte.. ich glaube nicht, dass ich das kann.

Auch wenn ich weiß, dass Mistelstern keine andere Wahl gehabt hat, als den FrostClan anzugreifen. Zwar ist es Blattfrische und die Beute sollte gut laufen, doch die Blattleere war hart und eisig, der tauende Schnee hat den Fluss zum Übertreten gebracht. Schnell sind die Schnemassen geschmolzen und haben das ganze Moor unter Wasser gesetzt. Dazu kam ein starker Regen. Eigentlich kann man das Moor nicht mal mehr durchqueren. Bei jeder Katze kann man die Rippen zählen und sieht, wie die kantigen Hüftknochen hervortreten. Wir mussten um Beute kämpfen, aber es war von vornherein ein einziges Himmelfahrtskommdo. Jeder im Clan hat das gewusst.

Mein Blick schweift weiter zu Splittermond, die mich ebenfalls entdeckt hat. „Efeubrise!", ruft sie mir quer durch das Lager zu und bahnt sich ihren Weg an den verletzten Katzen vorbei, bis sie vor mir steht. „Geht es dir gut?", fragt sie mich außer Atem. Sie scheint Glück gehabt zu haben, da sie nur leichte Kratzer abbekommen hat. „Es geht schon", murmele ich und mache eine abweisende Schwanzbewegung. Streng mustert mich meine Freundin, da sie genau weiß, dass ich Schmerzen habe, sagt jedoch nichts, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Sie lässt sich an meiner Seite nieder und streicht kurz mit ihrem Schweif an meiner Flanke entlang, um mich aufzumuntern. „Wir haben viele Verletzte", stellt Splittermond fest und ich nicke. „Zu viele." Ich schlucke. „Vielleicht wird der NebelClan nicht mehr lange überleben." Die dürren, blutenden Katzen im Lager machen nicht den Eindruck eines starken, stolzen Clans und sollten sie nicht bald Nahrung und Heilkräuter bekommen, würden sie auch nie wieder Katzen eines starken und stolzen Clans werden. Splittermond entfährt ein kleines Knurren. „Sag so etwas nicht, Efeubrise. Denn unzählige Dinge gibt es noch zu sehen und große Taten zu vollbringen. Der NebelClan ist stark und zäh. Wir werden niemals untergehen." Ein Schnurren entfährt mir und ich seufze. „Du hast Recht, Splittermond. Wir sollten nicht aufgeben. Die Schlacht ist verloren, doch der NebelClan wird weiter für sein Überleben kämpfen."
Ich betrachte noch einmal die Katzen im Lager, präge mir dieses Bild gut ein. Das war nicht meine erste Schlacht und es wird auch nicht meine letzte sein. Der NebelClan wird immer weiter kämpfen - egal in welcher Form. Das ist das, was einen guten Clan ausmacht. Und auch verlorene Schlachten und auswegslos erscheinende Situationen gehören zum Clanleben. So war es und wird es immer sein.

2. Platz: Traumpfote

Es war zum Verrücktwerden. Seit Sonnenhoch saß ich nun schon hier rum und beobachtete das Chaos im Lager. So richtig hatte ich es nicht mitbekommen, aber offensichtlich war Sandstern seit der Nacht spurlos verschwunden.
Gestern hatte Dornenkralle sie noch gesehen, als letzter, doch heute war sie nicht in ihrem Bau gewesen. Weder hatte man eine Spur gefunden, noch irgendein anderes Lebenszeichen. Seit der zweite Anführer heute Alarm geschlagen hatte, waren so gut wie alle Clankatzen ausgeschwärmt und hatten das Territorium nach ihr abgesucht, jedoch ohne Ergebnis.
Alle, bis auf mich. Denn ich musste ja hier in diesem verfluchten Nest liegen und mich schonen. Was ich schon einen viertel Mond lang machte. Und alles nur weil ich während dem Sturm damals nicht sofort ins Lager zurückgekehrt war. Eine gefühlte halbe Ewigkeit hatte ich geschrien, bis sie mich endlich gefunden hatten unter einem halb abgebrannten Baum. Ich hatte mich so elend gefühlt und tat es immer noch, aber nun aus einem anderen Grund.
Denn ich hätte gerne bei der Suche nach Sandstern geholfen, nach meiner Anführerin und nach meiner Mutter, die nie Zeit gehabt hatte für mich, wegen ihren sogenannten Anführerpflichten. Schließlich war sie dennoch meine Mutter. Und niemand wusste, wo sie war. Auch Ginsterschweif, der Heiler, hatte kein Anzeichen für so etwas gesehen. Weder irgendein seltsames Verhalten Sandsterns noch eine Andeutung vom SternenClan.
Doch ich verstand es nicht! Wo sollte Sandstern denn schon sein? Ich war erst seit dem letzten Halbmond Schülerin, doch das wusste selbst ich. Es mussten doch Spuren da sein, wenn schon keine Pfotenabdrücke, dann doch eine Duftspur, schließlich hatte es auch seit Tagen nicht geregnet, doch anscheinend war nichts dergleichen gefunden worden. Doch genau wusste ich es nicht, mich informierte ja keiner. Ich war nur eine verletzte Schülerin, die nicht helfen konnte, also warum sollte jemand mit mir über meine verschwundene Mutter reden? Ich hatte es so satt.
Doch ich konnte nichts daran ändern, schließlich hatte ich es kaum geschafft mich, hierher, vor den Heilerbau zu schleppen, wo ich nun saß und wartete. Auf was auch immer. Niemand kümmerte sich um mich. Wenn einmal einer von meinen Clangefährten ins Lager kam, blickte er mich vielleicht kurz an, ging an mir vorbei, um Dornenkralle Bericht zu erstatten und verließ dann, mit neuen Befehlen des amtierenden Anführers erneut das Lager.
Ich konnte mir kaum vorstellen, was nun passieren würde. Was sollten wir tun, wenn Sandstern nicht wieder auftauchen würde? Würden wir sie einfach aufgeben und Dornankralle zum Anführer ernennen? Wo war sie? Wenn sie wirklich nicht im DonnerClan Territorium war, wo war sie dann? Im Territorium eines der anderen Clans? War sie womöglich entführt worden?
Im Laufe des Tages waren immer mehr Krieger wieder zurückgekehrt, ohne ein jegliches Ergebnis, bis wieder alle versammelt waren. Sie fanden sich zu kleinen Gruppen zusammen und miauten beunruhigt untereinander.
Bis Dornenkralle auf die Hochnase sprang und die rituellen Worte zur Einberufung einer Versammlung rief. Es wirkte falsch. Sandstern hatte dort immer gestanden. Nun war sie wie vom Erdboden verschluckt, ohne ein Zeichen von irgendwas.
„Es ist eine noch nie dagewesene Situation im DonnerClan. Sandstern ist nicht auffindbar und alles, was wir gefunden haben, ist eine schwache Duftspur, die sich in der Nähe des Sees verliert. Wir haben alles abgesucht, doch keinen weiteren Hinweis gefunden. Ich bin mir nicht sicher, was nun zu tun ist, doch ich denke, das Beste wäre, zu warten."
Er wollte noch etwas sagen, doch er wurde von Federtau unterbrochen, die fauchte: „Was? Wir sollen nur hier sitzen und nichts tun? Sollten wir nicht Patrouillen zu den anderen Clans schicken? Immerhin könnte es sein, dass sie Sandstern entführt haben! Außerdem ist bald große Versammlung, was sollen wir denn sagen, wenn wir auf einmal ohne Anführerin auftauchen?"
„Ich verstehe deine Sorgen, Federtau und mir gefällt diese Sache genauso wenig wie dir und euch allen, aber wir haben keine andere Wahl. Wenn wir einfach so die anderen Clans beschuldigen, Sandstern entführt zu haben, wie sähe denn das aus? Wir würden riskieren, sie gegen uns aufzubringen! Es gibt keinerlei Grund zu der Annahme, dass sie entführt worden ist, schließlich haben wir keine Gerüche, weder des SchattenClans, noch des WindClans auf DonnerClan Territorium gefunden. Auch die Tunnel sind unberührt. Meiner Meinung nach ist es das Sinnvollste, wenn ich vorübergehend die Anführerpflichten übernehme. Wir sollten die Hoffnung nicht... Oh heiliger SternenClan!", stieß er hervor und starrte mit weit aufgerissenen Augen zum Lagereingang. Langsam wandten sich alle Blicke in diese Richtung. Auch ich folgte den Augen des schwarzen Katers. Und schnappte nach Luft.
Dort stand Sandstern, als sei niemals etwas geschehen. Fast einen ganzen Tag war sie weggewesen und stand nun da, erwiderte verwirrt die Blicke ihres Clans. „Was ist denn hier los?", miaute sie.
Ginsterschweif drängte sich nach vorne und stapfte wütend auf Sandstern zu. „Was hier los ist?", miaute er empört. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Wo warst du?"
„Jetzt macht euch mal nicht in den Pelz!" Die Stimme meiner Mutter klang unbeschwert, ja sie lachte sogar! Ich war mir sicher, ich war nicht die einzige, die das nicht so richtig verstand. Und das war die Untertreibung des Mondes! „Ich habe nur einen kleinen Spaziergang gemacht. Kein Grund zur Panik."
„Einen Spaziergang? Wohin?", hakte Ginsterschweif nach. „Und das ohne uns irgendwas zu sagen?!"
„Offensichtlich, ja!", fauchte Sandstern, nun auf einmal angriffslustig. Ginsterschweif zuckte bei ihrem Tonfall zusammen. Ich starrte sie ungläubig an. Was war nur mit ihr geschehen? Sie war die Anführerin, sie konnte nicht so einfach den Clan verlassen und dann zurückkehren und Verständnis von dem DonnerClan erwarten!
„Nun, wie ich sehe, hat niemand eine Jagdpatrouille losgeschickt, Dornenkralle würdest du das erledigen?" Mit diesen Worten tappte sie auf den Anführerbau zu und meine Clangefährten machten ihr augenblicklich Platz.
„Sandstern!", miaute ich laut, doch sie schien mich nicht zu hören. Das ansteigende Stimmengewirr der Krieger änderte an diesem Umstand auch nicht gerade viel. „Sandstern!", rief ich erneut und versuchte, mich zu erheben, fiel aber mit einem Keuchen wieder auf den Boden zurück, als ein Schmerz in meine Flanke fuhr. Mäusedreck! Wenn ich nur laufen könnte! Ich musste zu ihr, vielleicht konnte ich mit ihr reden, schließlich war sie meine Mutter. Doch es war aussichtlos.
Schon kletterte sie den Steinfall hinauf und verschwand, dicht gefolgt von einer wütenden Ginsterschweif, im Anführerbau. Dornenkralle versuchte, sich Gehör zu verschaffen, doch die Krieger waren viel zu aufgebracht, um auf ihn zu achten. Schließlich schien er es aufzugeben, wandte sich an Ahornpelz, der in der Nähe stand und gab ihm irgendwelche Anweisungen. Dann verschwand er ebenfalls im Anführerbau, während Ahornpelz mit ein paar anderen Kriegern das Lager verließ. Vielleicht, um zu jagen, vielleicht, um nach einem Anzeichen von Gefahr zu suchen.
Und ich blieb hier und wünschte mein verletztes Bein in den Wald der Finsternis. Ich wollte zu meiner Mutter. Ich wollte wissen, was im Namen des SternenClans in sie gefahren war. Doch es ging ja nicht. Und so blieb ich sitzen, mal wieder, und wartete.

April/Mai 2016

1. Platz: Ahornschatten

Sie schloss die Augen und rang nach Luft. Die Schreie, die Kampfgeräusche wirbelten um sie herum und brannten sich in ihren Kopf ein. Sie hörte wie ihr Clan langsam ausgelöscht wurde. Die silberne Kätzin konnte nicht begreifen, warum der FeuerClan das tat. Warum beim SternenClan waren sie mitten in der Nacht ins Lager gestürmt? Warum töteten sie sie?
Wieder öffnete sie die Augen und blickte sich um. Sie stand auf einem erhöhten Stein im Lager, hatte sich dorthin geflüchtet und betrachtete nun vollkommen entsetzt das Bild, das sich ihr bot. Ihre Clangefährten wurden einer nach dem anderen getötet. Ganz in ihrer Nähe konnte sie Traumpfote sehen, der gegen einen riesigen schwarzen Krieger kämpfte. Es war ein unfairer Kampf, doch niemand konnte ihm helfen, da jeder mit seinem eigenen Gegner beschäftigt war.
Sie zitterte, Schmerz brannte in ihrer Seite, trocknete in ihrem Pelz und tropfte zu Boden. Ihr ganzes Lager war ein einziges Schlachtfeld. Sie konnte sich nicht entscheiden, wem sie als erstes helfen sollte, bis sie auf einmal einen markerschütternden Schrei hörte. Schnell wandte sie sich in diese Richtung und sah ihre Schwester. Lilienschweif lag auf dem Rücken, Rostkralle, der zweite Anführer des FeuerClans stand über ihr, holte mit ihrer Pfote aus, seine Krallen blitzten auf. Mit einem Fauchen warf die Heilerin sich in das Getümmel und kämpfte sich vor in Richtung ihrer Schwester. Von allen Seiten wurde sie angegriffen, Schreie stürmten auf sie ein, doch sie blendete alles aus, fixierte sich allein auf Rostkralle, der in diesem Moment mit ihren Krallen über den Lilienschweifs Körper fuhr.
„NEIN!", kreischte sie und rannte noch schneller, doch es war zu spät. Ein FeuerClan Krieger stellte sich ihr in den Weg und warf sich auf sie. Schnell rollte sie sich herum und warf ihn mit einem kräftigen Hieb von sich. Sie wusste selbst nicht, woher sie diese Kraft nahm, doch sie schaffte es, sich wieder aufzurappeln und stürmte weiter auf Lilienschweif zu. Doch gerade als sie zwei Schritte voran gekommen war, packte er sie und zog sie zurück. Sie schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf, sie spürte seine Krallen, die über ihren Bauch fuhren und einen Moment war sie zu benommen, um einen Gegenangriff zu starten. Doch endlich warf sie ihn von sich, rappelte sich auf und fuhr ihm mit ausgefahrenen Krallen über die Schnauze. Er fuhr zurück und verschwand im Kampfgetümmel.
Hastig blickte sie sich um, suchte nach Lilienschweif. Doch um sie herum waren nur kämpfende Katzen, sie konnte sie nicht entdecken. ‚SternenClan, hilf!', flehte sie stumm.
Plötzlich landete ein Gewicht auf ihr, scharfe Krallen bohrten sich in ihren Rücken. Sie schrie auf und versuchte, den Angreifer von sich zu schleudern, doch die Krallen bohrten sich noch tiefer in ihr Fleisch. Wie verrückt warf sie sich herum, trat wild um sich, nach allem was sie treffen konnte. Schreckliche Wut hatte sie gepackt, Panik, Trauer. Wie konnten sie so etwas tun? Die Clans hatten in der Vergangenheit in Frieden zusammengelebt, es war mitten in der Blattgrüne, es gab genug Beute. Warum? Die Wut raubte ihr alle Vernunft und sie stürzte sich blind mitten in den Kampf. Doch sie war eine Heilerin, keine Kriegerin. Sie wurde niedergekämpft und es schien, als schlügen mehrere Angreifer gleichzeitig auf sie ein. Ihr Angriffsschwung wurde gebremst, die Energie, die Wut, die zuvor durch sie hindurch geströmt waren, verrauchten und wichen Erschöpfung. Sie gab auf, da sie sah, dass es sinnlos war. Eine Heilerin konnte nicht gegen einen Krieger gewinnen, ihr Clan konnte nicht gegen den FeuerClan gewinnen. Zu viele ihrer Gefährten hatte sie sterben sehen.
Aus zahlreichen Wunden rann das Leben aus ihr hinaus, ihr Atem ging flach, während sie unter den wirbelnden, willkürlichen Pfoten, Krallen und Schreien begraben wurde. Niemand kümmerte sich um sie, Kälte ergriff sie und spülte sie mit sich und so starb sie. Allein mitten unter ihren Clangefährten und den Verrätern des anderen Clans. Allein und in Ungewissheit.

2. Platz: Lichtpfote und Seeblick

-Fuchsfeder

„Wir dachten immer, dass wir starke Krieger sind. Dabei kann uns das Leben so leicht genommen werden... Ja, unser Leben ist zerbrechlich und klein... Wenn man stirbt bereut man vieles, was man einst getan hat, auch wenn es vielleicht richtig war...!" „Was ist? Bläst du etwa schon wieder Trübsal?" Ein silbernes Junge mit türkis-blauen Augen stolperte auf einen jungen, orange-roten Krieger mit bernsteinfarbenen Augen, zu. Hinter dem Jungen trottete eine junge, graue Kätzin her, deren dunkelblaue Augen ihn misstrauisch musterten. „Ich blase kein Trübsal, Silberjunges! Ich miaue nur die Wahrheit!", entgegnete der orange. Sein bernsteinfarbener Blick blieb an der Grauen hängen. „Wer ist das?" „Ich bin Blaublick! Und wer bist du?", verlangte Blaublick knurrend zu wissen. „Wer ich bin? Das ist unwichtig. Vielmehr interessiert es mich, was ihr von mir wollt", gähnte der Kater. „Eine Geschichte!", quiekte Silberjunges aufgeregt. Skeptisch blickte der Kater Blaublick an. „Bist du nicht ein bisschen zu alt, für Geschichten?" Doch sie setzte sich nur ruhig hin und ringelte den Schweif um ihre Pfoten. Ihre dunkelblauen Augen blitzten herausfordernd. „Wer weiß?" Der orange-rote gab sich seufzend geschlagen. „Na gut..." Erfreut quiekte Silberjunges, tapste zum Kater hin und schmiegte sich an ihn. „Ich höre!", miaute die kleine Kätzin aufgeregt. Der Krieger nickte.

„Also, vor einiger Zeit gab es einen Krieger namens Fuchsfeder. Fuchsfeder war ein junger und beliebter Krieger. Er redete nicht viel, doch er war ruhig und setzte sich für seine Clan-Kameraden ein.

Eines Tages ging Fuchsfeder mit Regenherz, einer hübschen, grauen Kätzin jagen. Die beiden kamen an einen glitzernden Fluss. „Wunderschön!", hatte Regenherz miaut und sich an Fuchsfeder geschmiegt. Der Kater sah sie überrascht an. So viel Nähe war er nicht gewohnt, schon gar nicht von Regenherz, doch er genoss es. Eine Weile saßen sie schweigend da, bis ein ängstliches quieken sie aus den Gedanken riss. Ein kleines, silbernes Junge war in die reißende Strömung gefallen. Sofort sprang Regenherz auf. „Wir müssen ihm helfen!", rief sie, doch Fuchsfeder hielt sie zurück. „Nein! Keiner von uns beiden kann schwimmen! Es wäre töricht!", Regenherz knurrte. „Das Gesetzt der Krieger verlangt, das wir dem Jungen helfen!" „Es ist doch eh schon halbtot!", erwiderte Fuchsfeder gereizt. Regenherz sah ihn wütend an. „Wie kannst du nur?!?" Der Kater funkelte sie an. „Regenherz! Sei vernünftig! Niemand kann diesem Jungen helfen! Nicht mal der beste Schwimmer, die Strömung ist zu stark!" Ein gurgelndes Geräusch ließ beide auf den Fluss blicken. Das Junge war untergangen! „Fuchsfeder bitte! Wir müssen ihm helfen!", flehentlich sahen die dunkelblauen Augen den jungen Krieger an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf. „Es ist zu gefährlich!", fauchte er entschieden. Noch ein gurgelndes Geräusch. Die beiden sahen wieder zu dem Jungen. Doch da war keine Junge mehr. Nur ein lebloser Körper trieb noch im Wasser! Wütend sah Regenherz Fuchsfeder an. „Ich hasse dich!!!", rief sie wutentbrannt und stürmte davon. Der Krieger sah ihr betrübt nach, dann stand er auf und trottete zum Lager. Die Sonne ging gerade unter und der junge Krieger beschloss, sich schlafen zu legen. Es schienen nur ein paar Sekunden vergangen zu sein, als er unsanft in die Flanke gestoßen wurde. Knurrend richtete er sich auf. „Was ist denn?", murrte er müde und sah in die gelben Augen Haselschweifs, der der 2. Anführer des Clans war. „Morgenpatrouille!", erwiderte dieser ungerührt. „Wer kommt mit?" „Donnerschweif, Rotpfote und... wie wär's mit Regenherz?" Als Fuchsfeder den Namen der grauen hörte, schauderte er, neigte aber respektvoll den Kopf. „Ja, Haselschweif!" Wenig später befand er sich mit Donnerschweif, einen kräftigen, schwarzen Kater mit gelben Augen, und Rotpfote, eine rostrote Schülerin mit aufgeweckten, grünen Augen, an der Grenze ihres Territoriums. Regenherz sagte nichts, doch Fuchsfeder spürte ihren brennenden Blick auf seinem Pelz. Sie wollten sich gerade auf den Rückweg zum Lager machen, als Donnerschweif meinte: „Ich gehe mit Rotpfote trainieren!" und die beiden davon hasteten. Regenherz und Fuchsfeder blieben alleine zurück. Der junge Krieger wollte etwas sagen, doch Regenherz schnitt ihm das Wort ab. „Wir sollten gehen!", meinte sie kalt. Zuerst war er überrascht, dann traurig und dann wütend. „Das Junge gestern hätte niemand mehr retten können! Aber das ist dir ja egal! Ich wollte dich beschützen! Aber das ist dir ja auch egal! Für dich bin ich nichts weiter als eine dumme Bergkatze!", fauchte er verletzt und sprintete davon. Er hatte keine Ahnung, wohin er wollte. Er lief einfach. Ja... er war nichts als eine räudige Bergkatze die früher eine Stammeskatze war... Dornen zerrten an seinem Pelz, als er durchs Unterholz raste. Nur eine räudige Stammeskatze! Seine Ballen waren blutig, als er an eine Lichtung kam, auf der er sich erschöpft niederließ. Fuchsfeder war so erschöpft, das er den Fuchs erst bemerkte, als Regenherz rief: „FUCHSFEDER! PASS AUF!" Die graue Kätzin wollte durchs Dornengestrüpp auf ihn zulaufen, doch sie blieb hängen. Der Fuchs ragte über ihm auf, er spürte seinen heißen Atem im Gesicht. Fuchsfeder war nicht starr vor Angst und auch nicht zu erschöpft- er hätte fliehen können. Doch er tat es nicht. Als der Fuchs zubeißen wollte, fuhr der Kater seine Krallen aus und zerkratzte ihm die Schnauze. Der Fuchs knurrte wütend und Regenherz jaulte auf, als er sich auf den jungen Krieger stürzte. Fuchsfeder gab keinen Laut von sich, als die Zähne des rot-braunen Tieres sich in sein Fleisch bohrten. Der Fuchs schleuderte ihn gegen einen Baum. Dann kam er langsam auf Fuchsfeder zu geschlichen, scheinbar dachte er, er hätte gewonnen. Doch Fuchsfeder rappelte sich auf. Wenn er jetzt besiegt werden würde, wäre Regenherz in schrecklicher Gefahr! Also sprang er dem Fuchs auf den Rücken und zerkratzte diesen. Der Fuchs fauchte erschrocken, warf Fuchsfeder ab und eilte davon. Nun hatte auch Regenherz sich befreit und kam auf Fuchsfeder zu. Dieser lag blutend und schwer atmend auf dem Boden. „Fuchsfeder! Bitte nicht sterben!", schluchzte die Kätzin. „Tut...mir Leid... wegen...Junges...", röchelte er. Regenherz presste ihre Schnauze in sein Fell. „Nein! Es ist alles meine Schuld! Bitte verzeih mir! Du bist viel mehr als nur eine räudige Bergkatze!!", wimmerte die graue. „...Nein... Trauer ... nicht um... mich! Du musst jetzt leben! Und dir einen Gefährten suchen!", waren seine letzten Worte, ehe sein Geist zum SternenClan ging. „Dummer Fuchsfeder! Ich liebe dich!", waren die letzten Worte, die er von Regenherz hörte!

Ich hätte noch so viel tun können. Ich hätte dem Clan noch lange dienen können, hätte eine Familie aufbauen können. Aber das geschieht mir recht! Im SternenClan werde ich das Junge suchen und mich um es kümmern!

ENDE!"

„So, nun habt ihr die Geschichte gehört! Jetzt lasst mich in Ruhe!", gähnte der orange-rote. Doch bei Blaublick machte es gerade klick. „Regenstern? Meine Großmutter!", fragte sie. Überrascht blinzelte Silberjunges den Krieger an. „Das Junge im Fluss, war das ich?" „Ja...", seufzte der Krieger. Silberjunges schwieg betrübt. Blaublick funkelte den Kater an. „Wer. Bist. Du?" der Orange-rote presste sich an Silberjunges. „Es tut mir ja so leid!", hauchte er. Verwirrt blinzelte die kleine ihn an. „Was tut dir leid?" „Wie heißt du?", fragten beide Kätzinnen gleichzeitig. „Früher hieß ich Fuchs der Feder jagt, doch heute kennt man mich als Fuchsfeder! Dies eben, war meine Gesichte!" Fuchsfeder erwartete, das Silberjunges ihn anschreien würde, ihn beschimpfen würde. Doch nichts dergleichen Geschah. „Ich danke dir, dass du Regenstern davon abgehalten hast, in den Fluss zu springen!", meinte Blaublick vorsichtig. „Und ich danke dir, dass du immer für mich da warst!", miaute Silberjunges entschlossen. „Silberjunges...ich...!" „Ich verzeihe dir, aber nur, wenn du mir einen Kriegernamen gibst!" „Eigentlich steht mir dies nicht zu, aber ich bin es dir schuldig! Ich finde, von nun an, sollte man dich Silberseele rufen!" „DANKE!", rief Silberseele und schmiegte sich an ihn. Auch Blaublick sah ihn warm an. Silberseele, Blaublick, Regenherz, habe ich eure Zuneigung wirklich verdient?

(Von Lichtpfote)

Schnaufend lag er da, beobachtete seine weißen Atemwölkchen, wie sie vor seiner weißen Schnauze wirbelten. Die Sonne streckte ihre wärmenden Strahlen vom Horizont aus in die Welt und tauchte sie in ein zartes Orange. Friedlich glänzte der Tau, der an den frischen Blättern der Bäume gefror. Auch wenn die Blattfrische schon Einzug hielt, die Blattleere hatte immer noch den Sonnenaufgang fest in seinen eisigen Krallen. Silberstern hauchte seine letzten Atemzüge in die bitterkalte Luft, bis keine Wölkchen mehr zu sehen waren. Der Körper erschlaffte und seine eisig blauen Augen schlossen sich langsam. Doch die Katzen, die im Kampf um ihn herum waren, trauerten nicht. Sie waren schockiert, aber da war keine Trauer. Vielleicht weil sie wussten, dass er jede Sekunde wieder nach Luft schnappen würde, oder aber, weil sie der Meinung waren, dass er ein schlechter Anführer war. Ob sie jemals trauern würden, wenn er tatsächlich starb?
Lautstark füllte sich seine Lunge plötzlich wieder mit Luft. In Krämpfen begrüßte er sein letztes Leben. Als er sich von den Schmerzen erholt hatte, kämpfte er sich wieder auf die Pfoten. Mitten im Kampfgetümmel stand er da und es bildeten sich wieder tänzelnde Wölkchen vor seiner Schnauze.
„Ich werde dir alle deine Leben aus der Brust reißen", zischte sein Gegenüber, eine schlammfarbene, kleine Katze. Seine Augen glänzten hinterlistig.
Er stürzte sich auf den geschwächten Anführer, sprang auf seinen Rücken und drückte ihn nieder. Kannte er denn dieses Gesetz nicht? Du sollst nicht töten oder so? Aber wieso sollte er, Silberstern hatte selbst so viele Katzenleben am Gewissen, vor denen er sich im SternenClan rechtfertigen musste.
Silberstern ließ sich fallen und rollte sich auf seinen Gegner hinauf, der unter seinem Gewicht raunte. Aus der Wunde an seiner Kehle, die im zuvor schon ein Leben gekostet hatte rann immer noch Blut und färbte sein silbern schimmerndes Fell in ein dunkles Rot. Sein neues Leben konnte den raschen Blutverlust auch nicht begleichen. In Wahrheit hatte Silberstern schon aufgegeben. Auch wenn er nicht wusste, ob er in den SternenClan durfte, bei allem was er getan hatte. Tat es ihm etwa leid? Bedauerte er was er getan hatte?
Schlammfell konnte sich herauswälzen und Silberstern sprang wieder auf die Beine, wankend folgte er mit seinem Blick jeder Bewegung seines Gegenübers. In Seinem Wahn den DonnerClan besser zu machen, stärker als alle anderen Clans, hatte er ihn in den Untergang getrieben. Würde er überhaupt überleben? Sein Clan?
Schlammfell rannte auf ihn zu, versuchte ihn mit seinem Schwung umzustoßen, doch der Anführer stand. Er gab dem kleinen Kater eine Ohrfeige und zerfetzte ihm damit eines seiner Ohren. Blut spritzte und der Kater heulte auf. Das nutzte Silberstern aus und stürzte sich auf ihn. Er schaffte es geschickt ihn auf den Bauch zu drehen und krallte sich in seine Eingeweide. Sein lautes Geheul mischte sich in das andere Kampfgeschrei und wurde darin erstickt. Während Silberstern sein Gegenüber malträtierte, entschied sich eine andere Katze, ihren Clangefährten zu retten. Eine schlanke braune Kätzin verbiss sich in seiner Kehle, riss die schon vorhandene Wunde weiter auf. In einem Todeskampf wälzten sich die zwei Katzen über den bereits blutgetränkten Boden. Die Welt wirbelte um sie herum. War der Clan froh, dass er endlich starb? Keiner eilte ihm zur Hilfe, sie ließen ihn einfach kämpfen, sich selbst überlassen. Oder waren sie einfach zu beschäftigt ihr eigenes Leben zu bewahren? Lasst mich nicht sterben, ich bin euer Anführer, wollte er jaulen, doch durch die Zähne der SchattenClan Kriegerin verlor sich der Hilferuf. Hätte er ein besserer Anführer werden können? War es wirklich so wichtig, stark und mächtig zu sein, oder hätte friedlich und glücklich genügt? War es wichtig in die Geschichte einzugehen, oder war es wichtig ein schönes Leben zu führen? Er hatte nie eine Gefährtin gehabt, nie Junge, mit denen er spielen konnte. Er hatte keinen, der ihn vermissen würde. Er starb alleine, verlassen von allen Katzen. Als seine Welt finster wurde, sein Atem erstillte und sein Herz aufhörte zu schlagen, hoffte er nur noch den SternenClan zu treffen und nicht den Wald der Finsternis. Er wollte sich bei jenen entschuldigen, die er rücksichtslos ermordet hatte und beim SternenClan um Vergebung bitten. Er wollte Freunde finden, Katzen, die bei seinem Anblick schnurrten und nicht vor Angst zurückwichen.
Und als er einsam in den Fängen der SchattenClan Kriegerin starb, erstarb auch der Kampf. Der Anführer war tot. Die Katzen hatten keinen Grund mehr zu kämpfen. Sie gaben auf und schonten damit ihr Leben. Taten das, was er nie wollte.

Silberstern war das aber egal. Er stand nun vor der wichtigsten Entscheidung seines Daseins. Und wisst ihr, wofür er sich entschieden hat?

Er ist in das Licht gegangen und ließ die Dunkelheit endlich hinter sich.

(Von Seeblick) 


Februar/März 2016

1. Platz: Efeustern

Hagelsturms Anführerzeremonie


Ich weiß, dass ich schlafe – immerhin habe ich mich erst vor kurzem auf der Sterneninsel hingelegt, meine Nase an den Sternenfels gedrückt – doch das, was ich sehe, fühle, höre und rieche, scheint so real, als ich meine Augen öffne. Ich finde mich auf der Versammlungsinsel wieder, auf der normalerweise unsere Großen Versammlungen abgehalten werden. Dann ist der Platz immer voller Katzen, ein einziges Getümmel und Gewühl. Genauso wie jetzt. Ich bin kein Freund von anderen Katzen, schon gar nicht so vielen auf einmal und nun wirklich nicht, wenn sich diese Katzen in meiner unmittelbaren Umgebung finden. Doch das hier ist anders. Die Katzen, die nun in Silber und Sterne gehüllt vor mir stehen, sind tot. Längst hat ihr Herz aufgehört zu schlagen, aber dennoch.. das macht es nicht besser. Mein sturmgrauer Pelz sträubt sich und ich kämpfe gegen das Verlangen, die Krallen auszufahren.
„Willkommen Hagelsturm", begrüßen mich die Katzen, obwohl es so scheint, als sprächen sie nur mit einer Stimme. „Bist du bereit deine 9 Leben zu empfangen?"
'Nein', denke ich. 'Nein, das bin ich nicht.' Was soll ich damit anfangen? Einen Clan anführen? Einen Clan, der mich zum Großteil am liebsten los werden würde? Einen Clan, dessen Mitglieder ich nicht leiden kann? Wobei man zugestehen muss, dass ich keine Katzen leiden kann, Clan hin oder her, aber trotzdem. 'Was genau tue ich hier?', frage ich mich stumm. Aber habe ich eine Wahl? Ich habe ein Versprechen gegeben. Ein Versprechen den RauchClan zu führen. Wie hätte ich auch meiner Anführerin ihren letzten Wunsch abschlagen können?
Also nicke ich, knapp und widerwillig, murmele endlich meine Antwort: „Das bin ich."

 

Ich habe keine Zeit mehr darüber nachzudenken, dass ich nicht bereit bin, denn schon tritt die erste Katze auf mich zu. Ich kenne sie gut, denn es ist mein erster Schüler Kiefernkralle – den einzigen Schüler, den ich jemals vollständig ausgebildet habe. Ein hartes Stück Arbeit, wenn man bedenkt, dass ich keinen Kontakt zu anderen Katzen haben wollte und die Ungeduld in Person bin. Ich weiß nicht, wer es schwerer hatte: Ich oder Kiefernkralle. Dennoch ist er ein guter Krieger geworden, der seinem Clan treu gedient hat und im Endeffekt eine der Katzen war, deren Gesellschaft ich nicht ganz so unerträglich fand.
Obgleich seines Todes funkeln seine Augen voller Leben, als er feierlich und mit einem gewissen Grinsen meint: „Mit diesem Leben gebe ich dir Geduld. Nutze sie gut, um deinen Clan zu führen." Er schnippt ein wenig mit dem Schweif. „Denk daran, sie sind nun alle deine Schüler." Ich bedenke den Kater mit einem bösen, aber nicht ganz ernstgemeinten Blick – er weiß besser als jeder andere, in was für eine Verzweiflung er mich damit stürzt. Kiefernkralle berührt meine Nase mit seiner und ein heftiger Schmerz durchfährt meinen Körper, sodass ich aufkeuche. 'Vermutlich ist das die Rache dafür, dass ich ihn früher so oft im Kampftraining zu Fall gebracht habe', denke ich ein bisschen sarkastisch, um mich von dem Schmerz abzulenken. Verdient habe ich es auf jeden Fall. Ich war nie ein guter Mentor.

Nun tritt mein Vater Stachelherz zu mir. Er verstarb früh, ich erinnere mich kaum an ihn, habe ihn nie wirklich kennen gelernt. Stumm blicke ich ihn an, als er meint: „Mit diesem Leben gebe ich dir Hoffnung. Nutze sie gut, um selbst in finstersten Stunden nie das Licht aus den Augen zu verlieren." Der Schmerz der mich nun durchzuckt ist noch schmerzhafter als der erste, doch auf eine andere Weise. Es fühlt sich mehr nach einem guten Schmerz an. Dennoch bleibt mir keine Zeit mich zu erholen.

Eine schlanke Gestalt löst sich aus der Menge, die mir ebenso vertraut ist, wie mein Schüler. „Silberfeder", murmele ich und bin nicht sicher, was ich für sie empfinden soll. Sie war einst meine Mentorin und hat mich wohl durch die schwerste Zeit meines Lebens geführt. Denn sie war es, die mit mir ihre Zeit verbringen musste, nachdem meine Schwester Rabenjunges gestorben war und sich mein Hass auf anderen Katzen ausprägte. Ich erinnere mich gut daran, dass sie einige scharfe Worte und Krallen von mir zu spüren bekommen hat. Ich habe sie gehasst. Ihre ruhige Art, ihr Verständnis, ihre Versuche mir über den Tod meiner Schwester hinwegzuhelfen. Wäre sie noch am Leben, könnte ich sie vermutlich genauso wenig ausstehen, doch mittlerweile weiß ich wohl, dass ich ihr Unrecht getan habe. Eigentlich kümmert mich so etwas wenig, doch Silberfeder fiel mir nie in den Rücken und tat stets ihr Bestes. Sie wusste viel von meinen Beweggründen und meinen Gefühlen, auch wenn ich das nie wahr haben wollte, und dennoch hat sie nie mit anderen darüber gesprochen. Einer der Gründe, warum viele heute immer noch nicht wissen, wo mein Problem mit anderen Katzen liegt. Mit gemischten Gefühlen erwarte ich also ihre Worte: „ Mit diesem Leben gebe ich dir Vertrauen. Nutze es gut und setze es in jedes einzelne Clanmitglied." Sie sieht mich aufmerksam und ein bisschen mitleidig an, genauso wie früher, sie weiß, wie makaber mir dieses Leben vorkommt. Den folgenden Schmerz, der kommt, spüre ich kaum, er wird von Hass und Wut überdeckt. 'Wie soll man vertrauen, wenn man so verraten wurde?', frage ich mich und ich bin sicher, mein Gesicht ist von Schmerz und Wut gezeichnet.

Windpfote löst Silberfeder ab. Ich habe sie nicht gut gekannt, obwohl sie meine Schülerin war. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, sie kennenzulernen und zudem verstarb sie früh. Ich habe weniger um sie getrauert, als um die Tatsache, dass ich den Schwur gegenüber meiner Schwester wieder einmal nicht wirklich erfüllen konnte. Ich konnte schon wieder eine Katze nicht retten. Auch wenn ich nur geschworen hatte, keine Katze mehr in meinem Beisein sterben zu lassen und ich bei Windpfotes Tod nicht anwesend war, hatte ich trotzdem Schuldgefühle. Dennoch empfange ich ein Leben von ihr: „Mit diesem Leben gebe ich dir Mitgefühl. Nutze es gut für jede Katze im Clan und außerhalb." Der Schmerz ist weniger stark, eher stumpf, begleitet von Wärme. Eine Wärme, die ich lange nicht mehr gespürt habe.

Die nächste Katze kenne ich kaum, ich weiß nur, dass sie eine Kriegerin des RauchClans gewesen war. „Mit diesem Leben gebe ich dir Kraft, um treu zu sein. Nutze sie gut, um durchzuhalten und stark zu sein, egal was kommen mag und um den Clan zusammen zu halten, auf dass er auf ewig weiter besteht." Als sich unsere Nasen berühren, habe ich mich längst auf den Schmerz vorbereitet, dennoch raubt er mir den Atem.

Die grazile Gestalt, die sich nun vor mir aufbaut, würde ich unter tausenden am bloßen Geruch erkennen. Zypressenschweif. „Mutter", murmele ich und schließe einen Moment die Augen, sauge ihren Geruch in mich auf und fühle mich für einen Herzschlag in meine jüngste Kindheit zurückversetzt, als meine Welt noch heil war. „Mit diesem Leben gebe ich dir Demut. Nutze sie gut, um immer zu wissen, wo dein Platz ist, aber trotzdem die Positionen der anderen verstehen zu können." Leise fügt sie noch hinzu: „Ich bin stolz auf dich, mein Sohn." Diesmal ist das Leben sanft und ich atme erleichtert auf. Denn die Leben nehmen mir mehr Kraft, als ich zugeben will.

Nun löst sich eine kleine schwarze Gestalt aus der Menge – die Gestalt von der ich am meisten gehofft habe, sie zu sehen. Ich kann es beinahe nicht fassen, sie wiederzusehen. Nach all den Blattwechseln. Nach all dem Schmerz. Endlich steht sie wieder vor mir. Sie hat sich nicht verändert. Der schelmische Gesichtsausdruck, das Funkeln in den Augen. Ich, der große, stämmige, breit gebaute und – zumindest nach außen scheinend – gefühlloser Kater, habe all diesen Leben standgehalten, habe schon so viele Wunden überstanden, so viele Demütigungen abgetan und habe nie vor anderen Katzen Schwäche gezeigt. Doch jetzt tue ich es und es ist mir egal, dass der gesamte SternenClan es sehen kann. Mein Körper beginnt zu zittern, meine Beine werden weich und zum ersten Mal seit Blattwechseln habe ich das Gefühl, dass mein Herz wieder schlägt. „Rabenjunges", hauche ich, meine Stimme ist ungewöhnlich zart. Wenn ich könnte, wäre ich wohl auf den Boden gesunken, doch irgendeine Kraft des SternenClan bewirkt, dass ich stehen bleibe. „Es tut mir so leid. Ich hätte eingreifen müssen, ich hätte dir helfen müssen, statt Hilfe zu holen. Ich... es tut mir leid." Rabenjunges Augen werden plötzlich von Schatten durchzogen. „Mit diesem Leben gebe ich dir die Akzeptanz des Schicksals. Nutze es gut und lerne mit den Dingen in deinen Leben zu leben." Ich nicke. Ich weiß, dass ich das nicht kann, aber für sie will ich es versuchen. Ich beuge mich hinunter, um ihre Nase zu berühren und erwarte keinen Schmerz, sondern etwas sanfteres.. etwas mit mehr Liebe. Daher trifft mich der Schmerz unerwartet und haut mich beinahe um. Erst als es vorbei ist, begreife ich, dass ich ihren Schmerz gespürt habe. Ihren Schmerz als sie starb, von Dachsen zerfleischt wurde und ich ihr nicht helfen konnte. „Nicht meinen Tod betrauere ich, sondern das, was er aus dir gemacht hat", beichtet mir Rabenjunges. „Du bist ein großer Krieger. Ich bin stolz auf dich. Aber fang endlich an zu leben." Damit verschwinden die Schatten aus ihren Augen und Schalk tritt wieder in sie, ehe sie sich umdreht und geht.

Doch wie es scheint, habe ich damit noch nicht das Schlimmste hinter mir. Denn die Katze, die nun vortritt, wollte ich nie wieder sehen. Die Katze, die mir ebenso verhasst ist, wie ich Rabenjunges, meine Schwester liebe. „Federstern", knurre ich und ich wäre vermutlich auf ihn losgegangen, wenn ich nicht an den Boden gefesselt gewesen wäre, auf dem ich stehe. Dass es keinen Sinn hat, einen toten Kater umbringen zu wollen, ist mir in diesem Moment herzlich egal. 'Warum ausgerechnet er?', schreit es in mir. „Mit diesem Leben gebe ich dir Vergebung. Nutze es gut und lerne jenen, die nicht immer die richtige Entscheidung getroffen haben oder gezwungen waren eine schlechte Entscheidung zu treffen, zu vergeben." Diese Worte machen es nur noch schlimmer. 'Diese Worte aus seinem Mund?!' In meinem Innersten tobte es, doch ich bin erstarrt, kann mich nicht bewegen. Es widerstrebt mir diesen räudigen Fellball zu berühren, doch ich kann mich nicht dagegen wehren. Der Schmerz, der mich durchfährt, fühlt sich tiefer an, als alles vorherige, als würde er mein Innerstes zerreißen und lässt mich paralysiert zurück. 'Wie kann er es wagen, diese Worte zu mir zu sprechen?', denke ich aufgebracht. Die Worte aus dem Mund des Katers zu hören, der die Patrouille davon abgehalten hat, einzugreifen und Rabenjunges vor den Dachsen zu retten. Der Kater, der meinte, es sei zu spät, um meine Schwester zu retten. Der Kater, den ich noch mehr als mich für den Tod Rabenjunges verantwortlich mache. Wieder so ein makaberes, paradoxes Leben. Niemals. Niemals würde ich Federstern vergeben können. Und so wie er mich ansieht, weiß er das auch. „Nutze es weise", murmelt er leise und lässt mich mit meinem Hass allein zurück.

Die nächste und letzte Katze bringt mich ebenso aus dem Konzept wie Federstern. Doch auf eine andere Weise. Die kupferfarbene lebensfreudige Kätzin, meine Anführerin, die Katze, die ich am ehesten als Freundin bezeichnen konnte und der ich den meisten Respekt entgegen gebracht habe, tritt auf mich zu. „Hallo Hagelsturm", grüßt sie mich freudig und mit einer Gelassenheit, als hätte sie ihren Clan nicht dem verkorkstesten Kater des Waldes hinterlassen, spricht sie weiter: „Mit diesem Leben gebe ich dir Liebe. Nutze sie gut, um Kontakte zu knüpfen, offen zu sein und deinen Clan endlich als einen Teil von dir anzusehen."
Der Schmerz ist süß, aber stark und lädt einen ein, sich ihm hinzugeben. Aber dazu habe ich nicht die Zeit, denn schon bald ist er abgeklungen.

Nun erheben sich alle SternenClan Katzen. Kupferstern verschwindet jedoch nicht wieder in der Menge, sondern tritt lediglich einen Schritt zurück. „Nun grüße ich dich mit deinem neuen Namen, Hagelstern", verkündet die Anführerin. „Dein altes Leben ist nicht mehr. Du hast jetzt die 9 Leben eines Anführers empfangen und der SternenClan gewährt dir und dem RauchClan sein Geleit. Behüte deinen Clan, ehre die Traditionen und lebe jedes Leben voller Stolz und Würde." Etwas leiser fügt sie noch hinzu: „Ich danke dir für deine Treue. Du magst Zweifel haben, doch ich weiß, dass du diesen Clan führen kannst."
Ein letztes Mal nicke ich meiner Anführerin zu – diesmal nicht mit dem üblichen gezwungenen, knappen Nicken, sondern richtig. Ich neige meinen Kopf vor ihr, wie sie es all die Jahre verdient gehabt hat. „Ich danke dir, Kupferstern."

Nachdem nun alle Stimmen verklungen waren, stimmt der SternenClan in die Rufe „Hagelstern, Hagelstern, Hagelstern!" ein.
Nun wendet sich auch Kupferstern zum gehen, wirft mir aber noch einen stolzen Blick zu. Als sie die Menge der SternenClan Katzen erreicht hat, verflüssigen sich ihre Formen und Konturen, steigen hoch hinauf und sind schließlich verschwunden.
Januar 2016

Für diesen Wettbewerb gab es keine Einsendungen!

November 2015

1. Platz: Nachtschatten

Vorsichtig schob er die Schnauze aus dem Kriegerbau. Er sah sich um, hoffte inständig, dass ihn niemand sah. Leise schlich er durchs Lager, direkt auf den Schmutzplatz zu, die Ohren gespitzt und bereit sich bei jedem Geräusch zu verstecken.
Er konnte einfach nicht schlafen. Der Tag war anstrengend gewesen, wie jeder andere auch. Doch aus irgendeinem Grund fand er heute keine Ruhe... er brauchte die frische Luft und die Stille um nachzudenken.
Glücklicherweise hatte ihn niemand gesehen. Sturmwind, der am Lagerausgang Wache hielt, hatte ihn nicht bemerkt. Jetzt konnte er sich durch den Tunnel im Schmutzplatz davon stehlen.
Die kühle Nachtluft wehte ihm um die Nase, als er zu den Rabenfelsen lief. Er benutzte die ihm schon lange vertrauten Wege, orientierte sich mehr am Geruch, da die Nacht den Wald verändert.
Er wurde langsamer als die Felsen in Sicht kamen. Wie ein riesiger Koloss ragten sie aus dem Boden, am äußersten Rande des Waldes.
Mit kräftigen, geschmeidigen Sätzen kletterte er hinauf, direkt auf die höchste Spitze zu. Von hier oben konnte er das halbe SchlangenClan Territorium überblicken, welches sich unterhalb der Felsen erstreckte. Der Mond schien hell auf das weitläufige Grasland, aber die Steine waren im Schatten der Bäume. Er konnte also nicht gesehen werden.
Oben angekommen ließ er sich nieder, legte seinen Kopf auf die Pfoten.
Eine ganze Weile lag er einfach so da, ohne an irgendwas zu denken. Dann dachte er an das, was ihm den Schlaf raubte. Heute war der Kampf mit den Katzen des SchlangenClans gewesen, die wieder einmal in das Territorium des BlitzClans eingedrungen waren. Aber es war nicht unbedingt der Kampf, der ihn so sehr beschäftigte, eher die Erinnerung an diese blitzenden, grünen Augen, die ihn gelähmt hatten, die ihn kampfunfähig gemacht hatten.
Er stieß einen Seufzer aus. Diese wunderschönen Augen gehörten Honigfrost, einer wunderschönen, beigen Kätzin... aus dem SchlangenClan. Sie war so unendlich weit entfernt... obwohl nur eine dünne Spur aus Duftmarken sie trennte.
Er ließ seinen Blick über die Graslande des SchlangenClans wandern und dachte grade darüber nach, wie ausweglos seine Situation war, als er eine Bewegung wahrnahm. Sofort richtete er sich auf und suchte angestrengt danach. Er hatte sich doch nicht geirrt? Nein! Da sah er sie. Die Katze des SchlangenClans und sie steuerte geradewegs auf das BlitzClan-Territorium zu.
Das durfte er nicht durchgehen lassen!
Sein feuerroter Pelz stellte sich auf, er sprang die Felsen mit mächtigen Sätzen hinab, hockte sich unter einen Busch, ganz in der Nähe der Grenze. Nur mit Mühe konnte er ein Knurren unterdrücken.
Die fremde Katze kam unaufhörlich näher. Als sie an der Grenze ankam zögerte sie einen Moment, bevor sie dann entschlossen ihre Pfote über die Grenze setzte. Das war genug!
Angriffslustig sprang er hinter dem Busch hervor und bleckte die Zähne, als er ihr gegenüber stand. „Was willst du hier?", knurrte er.
Die fremde Katze starrte ihn erschrocken an und es verschlug ihm den Atem. Er sah in die blitzenden, im Licht der Sterne funkelnden, grünen Augen von Honigfrost. All sein Ärger war vergessen.
Honigfrost miaute vorsichtig. „E-Entschuldigung." Heiliger SternenClan, wie konnte eine Katze nur eine so schöne Stimme besitzen? „I-Ich w-wollte nicht..."
Er schluckte, dann unterbrach er sie. „Ist nicht so schlimm, ich... ich hatte ja keine Ahnung, dass du das bist.", fügte er leiser hinzu.
Honigfrosts Augen blitzten überrascht auf, dann sah er die Erkenntnis in ihren Augen. „Du bist der Kater von heute Morgen oder? Der..." Er sah wie sie schluckte. „BlitzClan-Krieger..." sie zitterte leicht.
Er nickte. „Ja... ich bin Fuchskralle. Aber, wenn du mir die Frage gestattest... was machst du hier?"
Sie ließ leicht den Kopf hängen und gab leise stammelnd zu: „Ich... ich... ich habe nach dir gesucht." Sie richtete ihre funkelnden grünen Augen auf ihn. Er spürte, wie sein Herz einen Satz machte. „Ich... wollte dich wieder sehen. Unter anderen Umständen als... vorhin." Er war unfähig etwas zu sagen. Diese...wunderschöne Kätzin... war nur gekommen um ihn zu sehen? Er konnte es kaum glauben.
Er spürte wie sein zögern sie unsicher machte. Vorsichtig sah sie ihn an, „Sag doch was.", miaute sie bittend.
Er hatte einen Kloß im Hals, musste schlucken um etwas über seine Lippen zu bringen. „Ich.. bin froh dich zu sehen." Seine Stimme klang für ihn wie das Krächzen einer Krähe, ganz das Gegenteil von Honigfrosts bezaubernder Stimme. Doch aus ihrer Kehle entsprang das schönste Schnurren, das er jemals vernommen hatte. Er machte einen zögernden Schritt auf sie zu. „Ich würde dich gern öfter sehen. Jeden Tag, wenn nur irgendwie möglich...", gab er leise zu. Sie sah in aus teils freudigen, teils traurigen Augen an. „Das ist auch mein Wunsch ... Fuchskralle..." Sie hauchte seinen Namen, nahe an sein Ohr und ein Kribbeln lief durch seinen ganzen Körper. „Aber du weißt, dass wir vorsichtig sein müssen..." Er schluckte. Ja, das wusste er nur zu genau. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn das jemand bemerken würde. Er kam ihr ganz nahe, spürte das Zittern ihrer Muskeln unter ihrem Fell, schmiegte sich ganz leicht an sie. „Wir bekommen das hin... niemand wird uns sehen.", flüsterte er ihr ins Ohr, „Wir müssen nur aufpassen, dass keiner mitbekommt, wie wir uns davonstehlen." Er holte tief Luft, genoss es, ihren Duft wahrzunehmen.
Sie schmiegte sich eng an ihn, drückte ihre Nase in sein Fell.
Eine ganze Weile genossen sie es nur, eng aneinandergeschmiegt da zu stehen und den Mond und die Sterne ihre Bahnen ziehen zu lassen. Dann erhob Honigfrost leise ihre Stimme. „wir müssen wieder zurück..." Diese Worte schmerzten ihm, doch er wusste, dass sie die Wahrheit sprach. Er leckte ihr kurz liebevoll übers Ohr, sie schnurrte leise, ihre wunderschönen, grünen Augen sahen direkt in die seinen. „Dann sehen wir uns zu Mondhoch? Hier?" Sie nickte leicht auf seine Frage. Nun musste auch er leise Schnurren.
Der Abschied fiel ihm schwer. Er wollte sie nicht gehen lassen, aber er wusste, dass er das musste. Als sie gehen wollte, berührte er noch einmal kurz seine Nase mit der ihren, dann ließ er sie ziehen.
Er sah ihr noch eine Weile nach, dann trabte er beschwingten Schrittes in Richtung lager. Alle sorgen waren vergessen, solange er an Honigfrosts wunderschöne Augen denken konnte...

2. Platz: Ahornschatten

Traumjäger tappte durch den hellen, grünen Wald, der überfüllt zu sein schien mit Leben. Vögel zwitscherten, Beute raschelte im Unterholz, Insekten veranstalteten im schwindenden Licht des Tages ein wahres Konzert an Summen, Brummen, Schwirren und Flattern.
Traumjäger war sich sicher. Auf seiner langen Reise durch die Lande hatte er noch nie einen solch schönen Wald gesehen wie diesen hier. Die Beute sprang einem geradezu in das Maul, wenn man ihn nur weit genug aufmachte. Ja, hier würde er einen Weile bleiben, bevor die Blattgrüne sich seinem Ende entgegen neigen würde.
Gerade wollte Traumjäger sich auf die Suche nach Wasser machen, um seinen Durst zu löschen, als er auf einmal hinter sich ein leises Fauchen vernahm. Gerade als er sich umdrehen wollte, wurde er urplötzlich von einem Gewicht auf den Boden gedrückt. Er spürte scharfe Krallen in seinem Rücken und jaulte auf, als sie sich tief in sein Fleisch bohrten. Die Luft wich aus seiner Lunge.
Traumjäger wusste, was er tun musste. Er machte sich komplett schlaff, stellte jegliche Gegenwehr ein. Als er spürte, dass sein Angreifer seinen Griff ein wenig löste, rollte er sich zur Seite, bis die Krallen in seiner Schulter sich langsam lösten, sprang dann weg und brachte sich schnell in Sicherheit.
Er drehte sich um und ging gleichzeitig in Abwehrhaltung. Im nächsten Moment zuckte er überrascht zurück. Sein Angreifer war eine Kätzin. Sie blickte ihn durch grüne Augen wild an, während sie sich vom Boden erhob. Alles in ihr schien angriffslustig. Ihr Fell war weiß, schimmerte in den letzten Sonnenstrahlen in den unglaublichsten Schattierungen.
„Was willst du hier?", fauchte sie.
„I-ich bin nur auf der Durchreise.", miaute Traumjäger.
„Nun, dann sieh am besten zu, dass du schnell aus unserem Territorium verschwindest."
„Eurem Territorium?", wiederholte Traumjäger.
„Ja.", erwiderte sie als, wäre das ganz selbstverständlich. „Das Territorium des FlussClans."
Traumjäger schwieg einen Moment. Er hatte bereits von den Clans gehört, doch begegnet war er ihnen nie. Dabei waren die Clans der eigentliche Grund für seine weite Reise durch das Land. Er hatte nach ihnen gesucht. Lange hatte er sich gewünscht, seine immer ruhelose Wanderung beenden zu können und sich irgendwo niederzulassen, irgendwo, wo er in Sicherheit war, wo er leben konnte in einer Gemeinschaft.
Doch in diesem Augenblick rückte das alles in den Hintergrund. Denn als er in diese durchdringenden, grünen Augen blickte, erschien ihm alles unwichtig. Sie war eine Kriegerin, das sah man ihr an. Sie wirkte so wild, unabhängig und frei. Und schön.
„Du bist eine Kriegerin des FlussClans?", fragte Traumjäger schließlich.
„Ja." Sie nickte.
Nach kurzem Zögern miaute Traumjäger: „Könntest du mich zu eurem Anführer bringen?"
Die Kätzin sah ihn überrascht an. „Warum sollte ich das tun?", fragte sie misstrauisch.
„Ich..." Traumjäger stockte. „Ich habe lange nach den Clans gesucht. Und nun habe ich sie gefunden."
„Du hast die Clans gesucht?", rief sie ungläubig.
„Ja." Traumjäger war verwirrt. Was war denn daran so seltsam? Die Lebensweise der Clans erschien ihm sehr nobel und er war sich sicher, dass viele Einzelgänger versuchten, sich ihnen anzuschließen. Doch anscheinend lag er falsch mit dieser Vermutung, denn die Kätzin schüttelte den Kopf und beobachtete misstrauisch jede seiner Bewegungen, so als fürchtete sie, Traumjäger könnte sie jeden Moment angreifen.
„Nun.", miaute sie schließlich. „Wenn das so ist... Folge mir!"

3. Platz: Tigerpfote

Das Lager des HerbstClan liegt still da. Man hört nur eine Heilerin in ihren Kräutern herumwühlen. Aufeinmal durchschnitt ein Schrei die Stille. Im Heilerbau liegt eine Weiße Kätzin mit Grün, Gelblich schimmernden Augen auf der Seite. Ihr Gesicht verzieht sich als sie ien Wehe durchschnitt. Neben ihr sitzt ein Rotfarbender Kater der ihr Energisch den Kopf putzt. "Alles wird Gut silberschuppe! Du schafst das!", miaut er zu ihr. "Das hoffe ich Rotschopf!", miaut sie mit Schmerzvollem gesicht. Dann kommt die Heilerin durch den Eingang der Kinderstube. Sie hat ein Paar Kräuterbüschel dabei. "Ruhgi Silberschuppe, du schafst das!", miaut ddie Rot-Weiß getigertfarbende. Rotschopf hebt den Kopf. "Alles wird gut oder Echoschatten?", fragt er die Heilerin. Sie nickt. Rotschopf seufzt und nickt seiner Schwester dankbar zu. Echoschatten nickt zurüc und fühlt mit ihrer Pfote sanft über den Bauch von Silberschuppe. "Ich schätze es werden drei bsi vier Junge sein!", sagt sie zu den Beiden gefährten. Rotschopf lächelt und Silberschuppe verzieth das Gesicht durch die kommende Wehe. Es dauert nicht lange da liegt ein Rot-Orange getigerter Kater vor ihnen. "Das war das 1. Es ist ein kater!", sagt Echoschatten und legt den Kleinen kater an den Bauch der Mutter. Die verzieht gerade wieder das Gesicht vor Schmerzen. Ihr Bauch bebt leicht. Nun kommt auch ein weitere weiße Kätzin. Echoschatten beißt die Fruchtblase auf putzt sie kurz gegen den Strcih und verkündet: "Eine Kätzin!" Auch die Kätzin legt sie an den Bauch ihrer Mutter. Sie schaut ob die kleinen richtig Atmen. Und wieder durchschnitt ein Schrei die Nacht. Dieses mal plumbste eine rote Kätzin mit einem Weißen Bauch aus dem Bauch von Silberschuppe. Schnell beißt Echoschatten die Fruchtblase auf und befehlt Rotschopf ihn gegen den Strich zu lecken und ihn dann an Silberschuppes Bauch zu legen. Echoschatten holt einen Stock und bringt ihn zu Silberschuppe. "Wen eien Wehe komtm beißt du auf ihn!", sagt sie ihr und Silberschupep nimmt den Stock in ihr Maul. Ihr Bauch krümmt sich und das letzte, ein ganz weißer Kater flutscht heraus. Der Stock zerbricht und Echoschatten leckt den Kater gegen den Strich. Als schließlich alle Jugne an dem Bauch der Mutter liegen holt Echoschatten die Kräuterbündel ."Ich habe für dich Borretsch und Kamille für dich!", miaut sie ruhig zu der Weiß Farbenden Kätzin die gerade von Rotschopf geputzt wird. "Das hast du sehr gut gemacht Silberschuppe!", miaut dieser zu ihr. Die Kätzin nickt schwach und nimmt die Kräuter von Echoschatten entgegen. "Wie wollen wir sie nenen?", fragt sei erschöpft als sie die Kräuter gegessen hat. Rotschopf beäugt die Jungen. Er zeigt auf die Kätzin mti dem Roten Pelz und dem Weißem bauch. "Sie heißt Sommerjunges!", miaut er. Dann zeigt er auf den Rot-Orangen kater. "Er heißt Sturmjunges!", miaut er und deutet dann auf den weißen Kater. "Das ist Buchenjunges!" Als letztes schaut er zu der Weißen Kätzin. "Und das wird Echojunges, als andengen für Echoschatten!", beendet er. Silberschuppe nickt. "Das sind wunderschöne Namen!" Echoschatten bedankt sich und schaut nocheinmal nach den Jungen. Dann verabschiedet sie sich und geht. Die Jungen fangen an zu trinken und Rotschopf vermittelt seienn Clangefährten die Jungen.

September/Oktober 2015

1. Platz: Seeblick

Hoch am Himmel stand der Mond. Er leuchtete mit all seiner Kraft, um das Lager unter ihm in helles Licht zu tauchen. So wie das Lager dalag, mit den funkelnden Felswänden und den wenigen Katzen, die auf der Lichtung standen mit ihren strahlenden Pelzen, konnte man glauben man war in den Jagdgründen des SternenClans. Diese Ruhe, die von den Katzen ausging, war aber begleitet von einem Knistern. Einer Bedrohung, einer Angst. Denn die Pelze waren leicht gesträubt, in den Augen lag Panik. Die meisten Katzen waren nicht hier. Sie waren im Kampf. Der laue Wind trug ihre Schreie bis ins Lager.
Kurz nachdem die Katzen sich auf den Weg gemacht hatten um der überfallenen Patrouille zur Hilfe zu eilen, kam eine zurück. Auf drei Beinen humpelnd und das Fell verklebt mit Blut. In diesem Augenblick begann Streifenpfotes härteste Trainingseinheit. Denn Streifenpfote war Heilerschülerin und Blattbein war ihr erster Patient. Doch dass es so hart werden würde, hätte Streifenpfote nie gedacht. Sie hatte immer geglaubt, ihr Wissen in aller Ruhe einsetzen zu können, wie ihr Mentor Rotpelz. Doch dem war nicht so. Denn ihre Pfoten waren gebändigt von Panik. Zitternd stand sie vor der Kräuternische und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Doch das wollte nicht klappen. Sie hörte nur, wie Rotpelz ruhig auf Blattbein einredete, der mit stoßweisen Atemzügen antwortete.
„Streifenpfote, er blutet", versuchte ihr Mentor ihr zu helfen.
Blut... Was hilft gegen Blut?
Panisch starrte die junge Katze auf die Kräuter, bis ihr das klebrige Zeug ganz vorne auffiel. Spinnweben!
Streifenpfote langte mit ihrer Pfote in die Nische und fischte sich die Spinnweben heraus. Mit ihnen kam sie zu Blattbein getappt und reichte Rotpelz die Spinnweben, doch der schüttelte nur den Kopf.
„Du bist alt genug"
Was?! Das Fell der Tigerkatze sträubte sich. Wie konnte er ihr nur diese Verantwortung übertragen?! Was, wenn der Kater ihretwegen sterben würde? Doch ihre Gedanken halfen nicht. Sie drückte die Spinnweben auf die klaffende Wunde an Blattbeins Hinterlauf. Doch das Blut sickerte sofort durch. Streifenpfote hörte, wie Rotpelz zur Kräuternische ging und kurz darauf drückte er ihr mehr Spinnweben in die Pfoten. Sie presste sie über die bereits blutgetränkten und hoffte, kein weiteres Blut zu spüren. Blattbein stöhnte auf, doch die Heilerschülerin merkte, dass wieder warmes Blut durchsickerte. Zitternd atmete sie ein.
„Press deine Pfoten ruhig weiter drauf" Streifenpfote nickte und sie merkte, wie ihr eigenes Blut durch ihren Kopf rauschte. Sie nahm die Stimme ihres Mentors nur noch gedämpft wahr, als er sie erinnerte, dass ihr Patient einen Schock bekam. Wieder rasten die Gedanken.
Schock. Schock was hilft bei Schock?
Streifenpfote versuchte, sich ein Bild über das bereits Gelernte zu machen, doch sie sah nichts außer Fell und Blut. Die Panik wurde größer.
Plötzlich drang ein beißender Geruch in ihre Nase. Thymian!
Rotpelz zerkaute gerade das Kraut und tupfte es dann auf Blattbeins Lippen. Instinktiv leckte der den Brei ab und Rotpelz fuhr mit der Prozedur fort. Streifenpfote nahm ihre Pfoten von der Verletzung und stellte beruhigt fest, dass nun kein Blut mehr durch die Spinnweben drang. Sie merkte, wie ihr Kopf wieder etwas klarer wurde, und konnte wieder denken. So eilte sie zur Kräuternische und holte einen Mohnsamen. „Kann ich ihm den dann geben, wenn der Schock nachgelassen hat?"
Abwesend nickte der Heiler, vertieft in seine eigene Arbeit. Streifenpfote legte den Mohnsamen neben Blattbein und atmete tief durch und beruhigte sich wieder. Dann drehte der alte Heiler sich zu ihr. Seine Bernsteinaugen funkelten ruhig.
Diese Ruhe machte Streifenpfote wütend. Wie konnte er ihr nur diese Verantwortung übertragen? Wie auf ein Wort antwortete der Kater: „Du bist alt genug Streifenpfote. Dein Wissen ist schon so groß, du musst nur lernen es anzuwenden. Und ohne Übung wirst du es nie lernen"
Streifenpfote sträubte sich der Pelz noch mehr als er ohnehin schon war. War Blattbeins Leben nur Übung für sie?! Sie wollte Rotpelz die Worte gerade an den Kopf werfen, als eine andere Katze ihren Kopf in den Bau steckte.
„Wie geht es ihm?", fragte eine besorgte Stimme. Als Streifenpfote sich umdrehte, begegnete sie den Blick der Älteste Amselherz. Sorge funkelte in ihren dunklen Augen. Die Heilerschülerin legte ein Ohr an den Brustkorb des Kriegers. Seine Atmung war nun nicht mehr stoßweise, sondern gleichmäßig und tief.
„Der Schock hat nachgelassen und die Wunde blutet nicht mehr. Er muss sich nur ausruhen, dann wird er wieder gesund", sagte sie. Die Älteste nickte etwas beruhigter und zog den schwarzen Kopf wieder aus dem Bau.
Streifenpfote nahm den Mohnsamen und legte ihn an Blattbeins Lippen, der schon halb im Schlaf versunken war. Er leckte den Samen auf und schluckte ihn. Als sie dem Krieger beim Einschlafen zusah, überkam sie plötzlich selbst eine unglaubliche Müdigkeit. Sie ging das Geschehende in ihrem Kopf noch einmal durchlaufen um aus dem zu lernen. Sie merkte, wie der alte Heiler beruhigend über ihr Ohr leckte.
„Das hast du gut gemacht. Das Leben ist eben das beste Training"
Die Schülerin war nun garnichtmehr wütend auf ihn, denn sie musste ihm Recht geben. All ihr Wissen nutzte ihr nichts, wenn sie es nicht im Ernstfall einsetzen konnte. Sie hatte so oft zugehsehen, wie der rot-braune Kater Katzen das Leben gerettet hatte und wusste eigentlich genau, was zu tun war. Und dies war das erste Leben, das sie gerettet hatte. Stolz glomm in ihrer Brust auf und sie schnurrte zufrieden. So oft ihr Mentor sie auch auf die Palme brachte, im Endeffekte hatte er immer Recht behalten.

August/September 2015

1. Platz: Efeustern

Versprechen

Es war Sonnenaufgang. Die helle rot-orangene Scheibe färbte den Himmel bunt. Verzierte ihn mit einzelnen Strichen und Farben zu einem einzigartigen, so nicht wiederkehrenden Anblick. Wie er den Sonnenaufgang hasste. Diese Hoffnung, die er mit sich brachte. Auf einen neuen Tag. Eine neue Chance. Um alles anders zu machen. Um alles vergangene hinter sich zu lassen. Um neu zu beginnen. Allein bei dem Gedanken kräuselte er schon spöttisch die Lippen. Als ob es so einfach wäre. Als ob man einfach vergessen könnte. Vergessen könnte, was geschehen war.

Er nahm die Katzen um sich herum nur zu gut wahr, obwohl er versuchte sie einfach zu ignorieren. Es war ihm schon beinahe zuwider, dass sie so dicht neben ihm waren. Um ihn herum. Überall. Sie hatten einfach zugelassen, dass sie stirbt! Hatten nichts getan. Nur weil ihr Anführer sie zurückgerufen hat, es für sinnlos und zu gefährlich hielt. Nicht einer hatte sich ihm widersetzt. Das Wort eines Anführers ist Gesetz, schoss ihm durch den Kopf. Er kannte das Gesetz, obwohl er noch kein Schüler war. Aber es rechtfertigte in seinen Augen nicht ein Junges einer Dachsfamilie zu überlassen. Für ihn waren die anderen Katzen alle Mörder. Aber er war der schlimmste.

Eine klare Stimme durchdrang seine Gedanken. Sein Anführer, der vom Hochstein zu dem Clan sprach: „Wir alle betrauern den Verlust von Rabenjunges, die vor zwei Sonnenaufgängen in den SternenClan einging. " Dass er es auch nur wagte ihren Namen in den Mund zu nehmen! Den Namen seiner geliebten Schwester. „Dennoch geht das Leben weiter. Hageljunges, tritt vor!" Automatisch setzte er eine Pfote vor die andere, stellte sich vor dem Hochstein auf und starrte den Anführer mit unverhohlenem Hass an. Hass auf ihn. Hass auf sich selbst. Hass auf sie alle. Sie sollte mit mir hier stehen, dachte er, oder wenigstens an meiner statt hier sein. Denn es war alles seine Schuld. Wäre er nicht so unvernünftig gewesen! Es war eine dumme Idee das Territorium allein erkunden zu wollen. Er war der Ältere. Er hätte es besser wissen müssen. Jetzt war sie tot. Und es war seine Schuld. Die grausamen Bilder schoben sich in sein Kopf.
Wie die Dachse sie umzingelten. Wie er fortlief, um Hilfe zu holen. Wie er die Patrouille fand, sie zu den Dachsen führte, die seine Schwester schon schwer verletzt hatten. Der harte Blick des Anführers, als er sagte, dass sie nicht zu retten war. Die schweren Pfoten zweier Krieger, die ihn festhielten, als er seine Schwester selbst retten wollte. Dann ein durcheinander von Zähnen und Klauen, die Rabenjunges zerfetzten und das Blut spritzen ließen.

„Du bist nun 6 Monde alt", sprach der Anführer weiter. „Es ist Zeit mit deiner Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis er sich seinen Kriegernamen verdient hat, wird dieser Schüler Hagelpfote heißen." Dabei verdiente er diese Zeremonie nicht einmal. Er hatte seine eigene Schwester sterben lassen. War erst zu feige und dann zu schwach gewesen einzugreifen. „Silberfeder, du wurdest von Dunstkralle gut ausgebildet und hast bewiesen, dass du geduldig und stark bist. Du wirst die Mentorin von Hagelpfote werden. Ich bin überzeugt, dass du dein Wissen an ihn weitergeben wirst." Aus dem Augenwinkel sah er die silbergraue Kätzin auf sich zukommen. Seine Augen fanden ihre, diese blickten sie immer noch mit diesem verzehrendem Hass an. Dennoch schreckte sie nicht davor zurück und so berührte er widerwillig ihre Nase. Die begeisternden Glückwunsch-Rufe überhörte er absichtlich. Die konnten ihm genauso gestohlen bleiben, wie die Katzen, die sie aussprachen.

Tief atmete er ein und wieder aus. Sein Blick wanderte zurück in den Himmel, wo die Sonne immer noch aufging und ihm den Weg seiner Zukunft in die Luft malte. Er würde nie vergessen, nie vergeben und niemals auf etwas Gutes hoffen. Aber in diesem Augenblick versprach er stumm, dass diese Zeremonie nicht umsonst war. Dass er hart trainieren würde. So hart, dass er der stärkste und mutigste Krieger des Clans werden würde. Damit er nie wieder einer Katze beim Sterben zusehen musste. Er würde niemals, niemals wieder davon laufen oder tatenlos zu sehen, wie die anderen es getan hatten. Und wenn er die Katze noch so wenig ausstehen könnte, würde er sein Leben geben, um ein anderes zu retten.
Ein Versprechend an den Tod und an das Leben.

 

2. Platz: Sternenschein

 Die schwarze Katze hob elegant ihre Pfoten und sprang dann auf den Hochstein. „Alle Katzen, die alt sind ihre eigene Beute zu fangen, mögen sich unter dem Großfelsen zu einem Clantreffen versammeln.", rief sie und ich konnte spüren wie ihr Blick kurz auf mir beruhte. „Es ist endlich so weit.", murmelte ich und trat an der Seite meines Gefährten zum Hochstein hervor. Ich freute mich so sehr, endlich würde ich Mentorin werden. Mein Blick schweifte durch die Menge, ich suchte meine zukünftige Schülerin. Lavendeljunges zappelte aufgeregt hin und her, sie konnte ja nicht ahnen wer ihr Mentor sein würde. Ein großartiges Glücksgefühl durchströmte mich und am liebsten wäre ich aufgesprungen. Für einen kurzen Augenblick schloss ich sogar meine Augen. Schöne Momente muss man festhalten! Gerade, als ich meine Augen öffnen wollte, stupste mich jemand an. „Mamaa! Werde ich endlich Schüler?" Federjunges, ein kleiner weißer Kater starrte mich mit großen Augen an. „Natürlich.", antwortete ich und strahlte in sein kleines Gesicht. Mein Magen zog sich zwar zusammen bei Vorstellung, dass da noch zwei weitere Junge Katzen mich umringen müssten, doch ich schüttelte diese Gedanken schnell weg. Mein Junges war wohlauf und ich hatte einen doppelten Grund zur Freude. „Du wirst der beste Krieger überhaupt!", lächelte ich und setzte ihn zwischen meine Beine. „ Das ist keine Behauptung, das ist die Wahrheit!", bestätigte Schimmerlicht, mein Gefährte.
Als es losging wurde ich nervös. Wie würde Lavendeljunges auf mich reagieren? Würde ich eine gute Mentorin sein? Würde Federjunges glücklich werden? Ich hatte Angst, alles falsch zu machen. Mein einziges überlebendes Junge zu verlieren und als Mentorin versagen. In meinem Kopf herrschte Chaos, als würden tausende Türen mir zur Auswahl stehen und nur die eine würde richtig sein. „Federjunges , tritt vor. Du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen.
Von diesem Tag an, bis diese Schülerin sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird sie Federpfote heißen. Ich bitte den SternenClan über diese Schülerin zu wachen, bis sie in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet."
Völlig verwirrt schreckt ich aus meinen Gedanken. Dann gab ich Federpfote einen kurzen Klaps und wartete bis er schüchtern nach vorne tappte. Ich war ja so stolz auf mein Junges. Ich würde die stolzeste Mutter im ganzen Clan sein, dachte ich glücklich.
"Rosensee, du bist nun bereit einen Schüler auszubilden. Du wurdest von Loewenschrei hervorragend ausgebildet und du hast bewiesen, dass du stark und mutig bist. Du wirst der Mentor von Federpfote sein. Ich hoffe, dass du dein Wissen an ihn weiter geben wirst." Ich wartete ab bis Rosensee die kleine Nase Federpfotes berührte und schmiegte mich dann glücklich an meinen Gefährten. Nun wurde Lavendeljunges ernannt und Blattstern rief sie nach vorne und ich mit zu vielen Dingen gleichzeitig beschäftigt um zuzuhören. „Kometenfluegel. Auch du wurdest hervorragend von Klingenherz ausgebildet und du hast ebenso bewiesen, dass du stark und mutig bist. Du bist bereit einen Schüler auszubilden und du wirst die Mentorin von Lavendeljunges sein. Ich hoffe, dass du dein Wissen an sie weitergeben wirst." Als Blattstern meinen Namen aussprach kehrte ich in die wilde Realität zurück. Schimmerlicht flüsterte mir noch etwas zu, doch ich hörte nicht mehr hin. Als Blattstern mich in ihren Bau gebeten hatte und mir Angeboten hatte Mentorin zu werden, konnte ich mir denken wie schön es werden würde. Aber dieses Gefühl, das man bekommt wenn man nach vorne läuft um die Nase des eigenen Schülers zu berühren war ist so unbeschreiblich, und so wundervoll.

Januar/Februar 2015

1. Platz: Sonnenfeder

 Weihnachten bei Flockes Jungen

 

Eis reckte ihre Nase in die Luft und schnupperte. Ein süßer Duft wehte aus einem Nebenbau des Zweibeinernestes. Sie kroch auf den harten Holzboden und wollte dem Geruch entgegentapsen, doch sie wurde sanft von ihrer Mutter gepackt. "Wohin willst du denn?", fragte diese sanft und schaute ihre Tochter liebevoll an. Eis schnupperte abermals. "Ich will dem Geruch nachgehen!" Flocke reckte ebenfalls die Nase in die Luft und lächelte. "Oh, die Zweibeiner backen Plätzchen!" Sie leckte sich über die Schnauze. "Die sind lecker! Kommt mit!" Sie schob ihre Jungen auf die Pfoten und ging mit ihnen in die Küche. Dort saßen die Zweibeinerjungen und miauten wild durcheinander. Dabei hielten sie irgendetwas Klebriges in der Hand. "Was ist das?", fragte Rabe, Flockes einziger Sohn. "Die Zweibeiner nennen es "Teig". Es ist zwar klebrig, aber unheimlich lecker! Daraus machen sie ihre Plätzchen." Nun nahm sich der größte Zweibeiner eine riesige Platte und schob sie in eine Öffnung. Sonne, Flockes drittes Junge, gähnte. "Langweilig. Was gibt es noch?" Flocke schaute sich um. "In dieser Zeit machen die Zweibeiner viele seltsame, aber auch interessante Sachen. Lasst uns erstmal zurück zum Körbchen gehen." Die Katzen gingen hinüber zu ihrem Korb und setzten sich hinein.

Die Zweibeinerjungen kamen wild durcheinander maunzend aus der Küche. Da kam ihr Vater, einen riesigen Baum hinter sich herziehend, in den Wohnbau. Die Katzenjungen zogen ängstlich die Köpfe ein und versteckten sich unter ihrer Mutter. "Was ist das? Wird es uns angreifen?", wimmerte Eis und lugte zu dem Riesenbaum. Flocke schnurrte beruhigend. "Nein, wird es nicht. Es ist eine Tanne. Ich habe keine Ahnung, warum sie diese jedes Jahr aufstellen!" Rabe stand auf. "Lasst uns diese "Tanne" einmal unter die Lupe nehmen!", rief er abenteuerlustig und rannte mit seinen Geschwistern auf den Tannenbaum zu. Flocke schüttelte schnurrend den Kopf und legte den Kopf auf die Pfoten. Sonne stupste mit der Pfote ein rundes, glänzendes Ding an das am Baum hing. Dieses fiel hinunter und prallte klirrend auf dem Holzboden auf. Die Katzenjungen sprangen erschrocken zurück und rissen die Augen vor Schreck weit auf. Als sie sich umsahen, entdeckten sie zwei verwunderte Gesichter am Fenster. Sie gehörten zwei jungen Katzen, etwas älter als sie drei. "Wer sind die denn?", maunzte Rabe und sprang auf das Fensterbrett. Mit der Hilfe seiner Geschwister schoben sie das angelehnte Fenster auf und starrten die beiden Katzen an. Es waren eine wunderschöne, silberne Tigerkätzin und ein schwarz-braun gefleckter Kater. "Wer seid ihr?", fragte Eis und legte den Kopf schief. "Ich heiße Silberpfote", antwortete die Tigerkätzin, "und das ist Baumpfote." Der Kater neigte den Kopf. "Wir kommen vom HeideClan. Und ihr seid Hauskätzchen, nicht wahr?" Sonne riss die Augen auf. "Hauskätzchen?! So nennt ihr uns?" Silberpfote nickte. "Ja. Tut uns Leid, falls euch das verletzt. Aber sagt mal, was war das eben? Dieses Klirren?" "Das war ein rundes Ding, das an einem Baum hing", erklärte Rabe. "Zweibeinerzeug", knurrte Baumpfote. Plötzlich ertönten laute Stimmen aus dem Hintergrund, begleitet von einer sanften Melodie. Die Katzen zuckten zusammen und fuhren herum. Die Zweibeiner standen dort und schienen zu der Melodie zu maunzen. Silberpfote legte die Ohren an. "Waah! Wie schräg das klingt!" Baumpfote stupste sie an. "Wir müssen zurück zu unserem Clan." Eis schnippte mit dem Schwanz. "Wartet!", miaute sie und sprang auf den Boden. Kurz darauf kam sie mit zwei Plätzchen im Maul zurück. "Nehmt die mit!", bot sie an und legte sie ab. Baumpfote schnupperte daran. "Danke", miaute er und hob die Plätzchen auf. Silberpfote schnupperte. "Riecht das gut!", schnurrte sie. Sonne schaute die Clankatzen an. "Kommt ihr uns manchmal besuchen?", fragte sie. Silberpfote zuckte mit den Schultern. "Eigentlich dürfen wir nicht, aber wir können es versuchen. Versprechen können wir aber nichts." Baumpfote nickte. "Auf Wiedersehen!", rief Silberpfote und sprang mit Baumpfote in den Garten. Dann rannten sie in Höchstgeschwindigkeit über die Wiese, sprangen auf den Zaun und verschwanden dahinter. Als die Katzenjungen wieder bei Flocke im Körbchen lagen war schon Sonnenuntergang. "Wenn ich einmal groß bin, will ich eine Clankatze werden", flüsterte Rabe. "Ich auch!", murmelte Sonne. Eis gähnte. "Wenn es dort Heiler gibt, will ich eine Heilerin werden." Flocke schnurrte. "Ihr werdet alle euer Schicksal erleben- als Clankatze oder Hauskatze." Und während sie dem leisen Gemaunze der Zweibeiner zu der Melodie schliefen die Geschwister ein.

2. Platz: ?

Winter-Weihnachts-Schneegestöber

 

Kleine, weiche, weiße Flocken fielen vom Himmel und landeten auf der Mauer, auf der sich Schatten, eine silber-schwarz gestreifte Einzelläuferin hingesetzt hatte und aufmerksam den Trubel im Zweibeinernest vor ihr durch ein Fenster beobachtete.

Der Kleinste der Zweibeiner versucht gerade, rote, glänzende Kugeln an eine Tanne zuhängen, die mitten im Raum stand. Schatten zuckte mit den Schnurrhaaren. Der Zweibeiner war ungeschickt, er hatte schon mehrmals eine Kugel fallen lassen, die darauf auf dem Boden krachend zerschellt war. Schatten konnte trotz den verschlossenen Fenstern den Lärm hören, den die Zweibeiner veranstalteten. Aus einem komischen, schwarzen, eckigen Kasten kam laute Musik, die ein bisschen Glockengeklimpere ähnelte und sich so ähnlich anhörte wie „Dschingel bells".

Schatten konnte sich dazu keinen Reim machen. Was aus aller Welt war denn am Winter so toll, dass man so viel Lärm machen müsste? Ihr Bruder, der als Hauskätzchen hatte ihr mal erklärt, sie würden „Weihnachten" oder so ähnlich feiern, aber Schatten verstand trotzdem nicht, warum man dann so laut sein sollte. Aber das ging schon so lange, wie sie lebte, denn jedes Jahr, wenn sie ihren Bruder im Winter besuchen ging, veranstalteten die Zweibeiner so ein riesen Trara. Doch diesmal war es noch schlimmer. Jetzt hatten sie ihre Tannen nicht nur drinnen stehen, sondern auch noch eine draußen hingestellt, die mit glitzernden, schillernden Leuchterketten behängt war.

Schatten schüttelte den Kopf, um den kreischenden Lärm der Zweibeiner aus ihrem Kopf zu vertreiben, und hielt Ausschau nach ihrem Bruder, der normalerweise um diese Uhrzeit draußen war. Doch heute war er nirgendswo zu sehen. Schatten seufzte. Wahrscheinlich hatten die Zweibeiner in ihrem Lärmchaos vergessen, die Tür aufzumachen.

Schatten seufzte erneut und drehte widerstrebend dem Zuhause ihres Bruders den Rücken zu, sprang von der Mauer und verschwand im Schneegestöber.

3. Platz: ?

Sonnenpfote und Blattpfote jagten Seite an Seite durch den winterlich, weißen Wald. Der Schnee knirschte unter ihren Pfoten. Lachend blieben sie stehen um sich zu orientieren. "Wir sind zu weit gerannt", flüsterte Blattpfote. "Da vorne ist schon der Zweibeinerort." Sonnenpfote knief die Augen zusammen. "Siehst du das auch?", miaute sie fragend. "Was denn?" "Na dieses glänzen und glitzern." "Blattpfote, Sonnenpfote!", fauchten Himbeerschweif und Regenherz, der 2. Anführer des NebelClans. Die beiden Schüler zuckten zusammen. Während Himbeerschweif, die Mentorin von Sonnenpfote, sie ausschimpfte, drehte Sonnenpfote sich wieder zum Zweibeinerort um. "Siehst du dieses glitzern?", unterbrach sie Himbeerschweifs Redeschwall. "Ja. Aber kommt nicht auf die mäusehirnige Idee dort hin zu gehen. Zweibeiner sind gefährlich!", sagte sie. Ihre Stimme war schon etwas freundlicher. Plötzlich ertönte aus dem Zweibeinerort laute Musik. Eine Gruppe von Zweiberinern lief die Straße entlang und aus den Häusern kamen Menschen und warfen goldene Kreise hinein. "Das ist ja nich auszuhalten", beschwerte sich Regenherz. "Allerdings", stimmte Himbeerschweif ihm knurrend zu. Sonnenpfote schaute begeistert zu. "Seht ihr die Mäuse, die am Fenster hocken. Weiße Mäuse!", quiekte sie aufgeregt. Himbeerschweif hatte sie auch entdeckt und ihre Augen weiteten sich. "Sie halten unsere Beute gefangen! Wir müssen sie holen. Unser Clan braucht jede Maus" Regenherz wirkte nachdenklich. "Ich und Blattpfote gehen zurück ins Lager und berichten dem Clan von eurer Entdeckung." Himbeerschweif nickte zustimmend. "Wir treffen uns nachher im Lager!" Regenherz und Blattpfote verschwanden im Wald. Sonnenpfote lief aufgeregt hinter ihrer Mentorin hinterher. Als sie vor dem Haus angekommen waren stieß Himbeerschweif ein entpörtes schnauben aus. "Sieh nur wie sie diesen Baum verunstaltet haben!" Sie sprangen auf das Fensterbrett. Das Fenster war leicht geöffnet. Himbeerschweif stieß es auf und betrachtete neugiereig die Mäuse, die nicht mal richtigen Augen hatten und anscheinend auch keine Angst hatten, denn sie bewegten sich nicht mal einen Millimeter. "Irgendwas ist hier faul.", murmelte Himbeerschweif. Sie stolzierte zu einem Tisch mit lecker aussehenden Runden Dinger. Ein verführerischer Duft stieg ihr in die Nase. Sonnenpfote blieb draußen stehen da ihr das nicht wirklich gefiel. Sie biss in den schwanz einer Maus und spuckte ihn angewiedert wieder aus. Ihgitt!! Das ist ja wiederlich! Himbeerschweif probierte ein lecker aussenhendes rundes Ding und spuckte es ebenfalls sofort wieder aus. Sie sprang geschickt nach draußen. "Komm Sonnenpfote!", befahl sie. "Hier finden wir nichts!" Sonnenpfote folgte ihr nach draußen.

Als sie wieder im Lager waren berichtete Himbeerschweif alles und Sonnenpfote gab immer wieder ihr Kommentar dazu wie: "Die Maus war wirklich richtig ecklich!" Herbststern hörte ihnen belustigt zu. "Manchmal", rief er. "Sind Krieger genauso neugierig wie Junge oder Schüler!" 

November/Dezember 2014

1. Platz Himbeerschatten

Das weiße Mondlicht schien hell durch das Küchenfenster und brachte den weißen Pelz einer Katze zum Leuchten, die fast jede Minute am Fenster verbrachte, während sie ihren Tagträumen lauschte. Wie es wohl wäre, als Wildkatze zu leben, ganz außerhalb der Hausleute, wenn sie ihre Jungen im Wald groß ziehen würde, oder wenigstens mal die Waldluft einatmen würde.

Doch sie wusste, dass ihr Traum immer nur ein Traum bleiben würde, weil ihre Hausleute sie wahrscheinlich niemals gehen lassen würden. Die waren fest entschlossen, ihrer Katze den Wunsch nach Freiheit auszutreiben und ließen sie das auch deutlich merken. Feder brauchte sich nur umzudrehen, und schon erblickte sie ihre Hausleute. Wie diese sie doch nur anstarrten! Als wollten sie mit ihren Blicken sagen: Nicht du schon wieder! Was willst du nur da draußen? Das ist nichts für dich! Bleib weg vom Wald!

Doch der weißen Katze war es egal, was ihre Hausleute dachten, sie hatte nur einen Wunsch: Einmal die freie Wildnis zu erleben und unbeschwert durch den Wald zu rennen.

Schließlich wurde Feder von ihren zwei Jungen abgelenkt, die unbeholfen auf das Fensterbrett hoch kletterten und sie dabei fast herunterschubsten.

„Mama, was ist denn? Du guckst zurzeit immer so....nachdenklich aus dem Fenster! Kannst du nicht wieder mit uns Spielen?" Traum, der kleine grau-weiße Kater, versuchte, seine Mutter ernsthaft anzuschauen, wurde jedoch sofort von Blatt, seiner weißen Schwester unterbrochen, die das Gleichgewicht verlor und auf ihren Bruder fiel.

Feder konnte ihr belustigtes Schnurren nicht ganz unterdrücken und schob ihre zwei Jungen mit der Schwanzspitze näher zu sich ran. „ Ich denke, Traum, ich denke nach. Ob ich hier bleiben will. Ob ich will, dass ihr nach einer Zeit weggegeben werdet und bei anderen Katzen und Hausleuten weiterleben müsst. Darüber denke ich nach, mein Kleiner"

„Was?" Blatt schaute entsetzt zu ihrer Mutter hinauf. „Wir müssen weg von dir? Ganz woanders hin? Das will ich aber nicht! Ich will immer bei dir bleiben!"

„Ich weiß, Blatt, aber ich kann es nicht verhindern, außer...wir gehen in den Wald, wo wir frei und zusammen bei den Clan-Katzen leben würden. Das ist zwar ein härteres Leben, als das, was wir gewohnt sind, aber wir müssten uns auf keinen Fall trennen. Und ihr wisst, dass ich das genauso wenig will wie ihr." Feder's Stimme war kaum mehr als ein sehnsuchtsvolles und zugleich trauriges Flüstern.

Traum drückte sich eng an seine Mutter. „Mir würde es da gefallen, ganz sicher, wir wären eine Familie, wir drei zusammen..." Er stupste seine Schwester an. „Oder? Es wäre toll, besser als hier in dem stickigen Drecksloch, sie machen ja nicht einmal das Fenster auf!"

Feder's Blick veränderte sich schlagartig. „Oh nein, wie sollen wir dann rauskommen?"

Blatt und Traum fing an zu kichern. „Da mach dir mal keine Sorgen...die Hausleute lassen nachts immer zum Durchlüften ihr Schlafzimmerfenster auf, da wird es kein Problem sein, mal rauszugehen", miaute Blatt belustigt. „Ehm...wir wollten nur das Haus erkunden", fügte sie eilig hinzu, als sie bemerkte, das ihre Mutter sie überrascht anschaute. Diese murmelte jedoch nur leicht belustigt etwas und fügte dann lauter hinzu: „Okay, damit ist es entschieden: Wir gehen"

Wenn man genau hingehört hätte, könnte man in dieser Nacht das Tapsen samtweicher Katzenpfoten auf dem Linoleumboden von Feder's Hausleuten hören, aber niemand achtete darauf, da alle tief und fest schliefen. Das kommt uns gerade recht, dachte Feder, als sie und ihre Jungen vorsichtig durch die offenstehende Tür zum Schlafzimmer der Hausleute tappten. Wenn uns niemand hört, kann uns auch niemand daran hindern. Lautlos sprang sie auf erst auf einen Stuhl, dann auf das Fensterbrett und winkte ihre Jungen mit einer Schwanzbewegung hinterher. Dann sprang die weiße Kätzin auf das weiche Gras, das nicht weit unter dem Fensterbrett wuchs und verschwand mit ihren Jungen in der Morgendämmerung.

„Mami, wann sind wir endlich da?" Traum's Stimme schallte viel zu laut durch den Wald, fand seine Schwester, als die drei Katzen langsam, aber stetig durch die inzwischen sonnenbeschienen Bäume tappten, und musste das auch gleich kommentieren: „Jetzt sei doch mal leise, sonst haben wir hier gleich alle Clan-Katzen am Hals, und einige von denen sind bestimmt nicht nur lieb und freundlich!", miaute sie ärgerlich, aber leise.

„Psst, hört auf zu streiten, ich glaub, wir sind in der Nähe von einem ihrer Lager", wisperte Feder kaum hörbar ihren Jungen zu.

„Gut erkannt!" Die laute Stimme hinter ihnen ließ sie vor Schreck zusammenfahren. Aus einem der vielen Büsche kam eine hübsche, rostrote Kätzin zusammen mit einem ihrer Clankameraden getappt, einem hellroten Kater. „Ihr seid hier in der Nähe des HimmelClan-Lagers, aber die eigentliche Sache, die ich sagen wollte, war: Wer seid ihr und was wollt ihr hier?" Die rostrote Kätzin sah die drei Katzen auffordernd an.

Feder nahm all ihren Mut zusammen und antwortete energisch mit einer unerwartet festen Stimme: „Ich bin Feder, und das sind meine Jungen Traum", sie deutete auf den kleinen, grau-weißen Kater, „und das ist Blatt" Ihr Blick huschte zu ihrem anderen Jungen. „Wir sind gekommen, weil wir den Clans beitreten wollten." Bei ihrem letzten Satz schwand Feder's Stimme doch noch und sie starrte die beiden Clan-Katzen ängstlich an.

Der hellrote Kater wandte sich an seine Clan-Kameradin und flüsterte ihr leise etwas ins Ohr. Daraufhin nickte die Kätzin mit dem Kopf und blickte die drei Katzen freundlich an. „Ihr seid willkommen, wenn ihr wollt führe ich euch zu unserem Lager. Es freut mich, dass ihr euch entschieden habt, das Leben als Clan-Katze dem eines Hauskätzchen vorzuziehen."

Glücklich schaute Feder die Kätzin an und dachte sich dabei: Ja, da hat sie Recht, ich bin auch froh über meine Entscheidung, die Clans aufzusuchen. „Ja, wir kommen mit." Blatt, Feder und Traum antworteten fast gleichzeitig, und brachten so den Kater zum Schnurren. „Na, da haben wir ja nette, eifrige Katzen aufgegabelt. Willkommen im HimmelClan!"


2. Platz Blattfrost


Als Cherry aufwachte, stieg ihr sofort der köstliche Duft von ihrem Futter in die Nase. Freudig, zugleich hungrig sprang sie auf und suchte sich den Weg zu ihrem Futter. Schmatzend schlang sie grau getigerte Kätzin ihr Fressen herunter und trank danach noch ein paar Schlucke von Wasser, das ihr ebenfalls in einer silbernen Blechschüssel serviert wurde.
Langsam stieg die Sonne höher, und Cherry merkte, dass es Zeit wurde, in den Garten zu gehen und ihre Krallen zu wetzen. Laut miauend machte sie ihre Zweibeiner darauf aufmerksam, dass sie hinaus wollte. Das Zweibeinerjunges der Familie kam - es hatte helles, gelbliches Fell und braune Augen - und öffnete die Gartentür, liess es sich aber nicht entgehen, nocheinmal Cherrys graues Fell zu streicheln. Erleichtert sprang Cherry in den Garten und sog die frische Luft ein. In diesem Moment fiel ihr Blick auf den hohen Baum - Cherry glaubte, dass der Baum ein Kastanienbaum war - der im kleinen Garten wuchs. Sehnsüchtig nach Höhe sprang die kleine Kätzin auf einen Ast und kletterte immer höher. Von dort oben hatte man einen guten Ausblick auf den Wald. Aufeinmal roch die Hauskatze wieder einen Geruch - und ihr wieder hungriger Magen knurrte. Verwirrt schaute sie sich um, aber es stand kein Fressen da. Als sie sich erneut umblickte, bemerkte sie auf dem Gras einen Spatz herumhüpfen und Fressen suchen. Neugierig sprang sie leichtfüßig vom Baum herunter und schlich sich an, sehnsüchtig nach der Erfahrung, eigene Nahrung zu fangen. Der Vogel merkte nichst und so schlich sich Cherry immer weiter an, bis ihre Pfote auf einen Ast trat. Gewarnt flog der Vogel auf und flatterte davon. Frustriert seufzte Cherry.
Auf einmal bemerkte sie in einem Holunderbusch ein gelbes Augenpaar, das sie anstarrte. Erschrocken sträubte sich Cherrys Fell, aber dann beruhigte sie sich, hofffte, nicht als Angsthase betrachtet zu werde und glättete ihr Nackenfell wieder. Vorsichtg trat sie näher. "Wer immer du bist, komm raus da!", rief sie dann laut aus. Eine große Gestalt schoss aus dem Gebüsch hervor und stürzte sich auf sie, sodass sie umfiel.
Verwirrt rappelte sie sich auf und sah, dass sich die Gestalt wieder auf sie werfen wollte. Doch diesmal wich sie aus und schlug mit den Vorderpfoten nach dem... Wesen.
"Glückwunsch", vernahm sie eine Stimme. Die Gestalt kam auf sie zu und Cherry bemerkte erst jetzt, dass es ebenfalls eine Katze war - nur war diese viel größer, kräftiger, aber auch sehr dünn. "Wer bist du?", fragte Cherry zum zweiten Mal. "Mein Name ist Tigerschweif", stellte die Katze sich vor. Cherry merkte, dass der Name gut zu ihr passte, denn das Fell von Tigerschweif war goldschwarz getigert und sie hatte gelbliche Augen. "Das ist kein Hauskätzchenname. Woher kommst du?", fragte sie. Tigerschweif's Augen glänzten, als sie erzählte: "Ich komme aus dem DonnerClan, und bin erst vor kurzem zur Kriegerin ernannt worden." "Kriegerin? DonnerClan?". Diese Worte waren für das sensible Hauskätzchen neu. Rasch erklärte Tigerschweif die Begriffe.
"In einem Clan sorgt einer für den anderen. Zuerst werden die Ältesten, Jungen und stillende Königinnen versorgt, dann die Krieger, Schüler, Anführer, zweiter Anführer und Heiler. Heiler sorgen dafür, dass Krieger, die verletzt sind wieder gesund werden. Der Anführer leitet den Clan. Schüler bekommen Kampftraining von sogenannten Mentoren, den Kriegern. Sie lehren die Schüler auch das Jagen und verteidigen. Zweite Anführer nehmen den Platz vom Anführer ein, wenn er stirbt. Anführer bekommen vom SternenClan neun Leben." Belustigung glitzerte in ihren Augen, auch wenn Cherry nicht wusste, wieso. "Der SternenClan besteht aus unseren Ahnen, das heißt den verstorbenen Katzen. Sie wachen über uns. Sie haben zum Heiler eine besondere Beziehung."
"Du hast mich aber sicher nicht angegriffen, nur um mir zu erzählen, was ein Clan ist.", stellte Cherry fest. "Stimmt.", erwiderte die ClanKatze.
"Ich wollte feststellen, ob du kämpfen kannst. Und mit ein bisschen Training wirst du noch besser."
"Moment", sagte Cherry.
"Soll das heißen, du lädst mich ein, in deinen.... Clan zu kommen?"
Tigerschweif nickte. "Ich komme.", hörte Cherry sich sagen, unbewusst, was sie da tat.
------viele Monde später--------
"Tigerschweif, bist du davon überzeugt, dass deine Schülerin bereit ist, eine Kriegerin zu werden?, erklang die Stimme von Marderstern. Tigerschweif nickte. "Ja, sie ist bereit."
"Dann rufe ich hiermit meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schülerin herabzublicken. Sie hat hart gearbeitet, um euren edlen Gesetzn zu gehorchen, und ich empfehle sie euch nun als Kriegerin.
Streifenpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst, wenn es dein Leben kostet?"
Streifenpfote trat vor und nickte. "Ich verspreche es."
"Dann gebe ich dir, mit der Kraft des SternenClans deinen Kriegernamen. Streifenpfote, von heute an wirst du Streifenherz heißen. Der SternenClan ehrt deine Loyalität und deinen Mut und wir heißen dich als vollwertige Kriegerin im DonnerClan willkommen."
Stolz schwellte Streifenherz die Brust, als Tigerschweif zu ihr kam und sie beglückwünschte.
"Ich habe mein Hauskätzchenleben hinter mir", sagte Streifenherz. "und ich bin absolut treu."
Tigerschweif nickte. "Daran zweifele ich nicht. Du hast Glück, dass dich alle so schnell akzeptiert haben." Schweigend lehnte Streifenherz sich an ihre ehemalige Mentorin flüsterte leise in ihr Ohr: "Danke."

 

3. Platz Lilienjunges

 

,,Feuer, wiso lassen eigentlich unsere Hausleute uns nie hinaus in den Garten? Herinnen ist es so fad!'' fragte Rauch ihren Bruder.
Der leckt ihr über das Ohr und antwortet:,,Sie meinen wohl, wir seien noch zu jung, oder wir würden weg laufen.''
Beide schweigen einige Zeit lang, doch dann fragte Rauch ihren Bruder, ob er ihre Mutter und ihre Geschwister auch vermissen täte.Feuer bejate es und blickte seine Schwester traurig an.
,,Ich bin so müde, lass uns schlafen.'' sagte Feuer zu Rauch worauf die beiden sich aneinander kuschelten und einschliefen .

 

Am nächsten Morgen aßen sie gemeinsam aus ihrer Futter-Schüssel. Danach durften sie endlich hinaus gehen in den Garten.
,, Endlich, wurde auch langsam einmal Zeit, das sie uns rauslassen!'' rief Rauch ihrem Bruder zu.Die beiden tollten einige Zeit herum, dann setzten die beiden sich, und wuschen ihr Fell. Als sie damit fertig waren, sagte Feuer zu Rauch:,, He, komm schon, lass uns ein Wettrennen zum Zaun machen und dann hinaufklettern.Wer als letzters dort ist ist ein Mäusehirn!''
He, das gilt nicht, du hast schon früher gestartet!'' rief Rauch Feuer zu. Der war aber schon am zaun oben und nannte Rauch ein Mäusehirn.
,,Na warte!'' rief Rauch ihrem Bruder zu. Sie raste zum Zaun und sprang hinauf, doch sie sprang nicht kräftig genug. Mit ihren Vorderkrallen hievte sie sich hinauf. Ihr Bruder half ihr auch etwas, indem er sie leicht imm Nacken packte.
Als sie oben war, schauten beide sich um.
,,Wow, siehst du den Wald dort?'' fragte Feuer seine Schwester, die nur mit großen Augen um sich starrte. Als sie ihre Sprache wieder fand fragte sie ihren Bruder, ob sie nicht einfach im Wald leben könnten.
,,Okay. Weißt du was? Ich hatte in der letzten Nacht einen Traum, indem mir eine Katze erschienen ist und mir befohlen hat, in den Wald zu gehen um dort zu leben''
erzählte Feuer Rauch.
,,He, den gleichen Traum hatte ich auch, auserdem ist es bei den Zweibeinern sowiso voll fad.Wann gehen wir?'' fragte Rauch ihren Bruder. ,, Gehen wir jetzt gleich!'' rief Feuer seiner Schwester Rauch zu und sprang den zaun hinab und rannte Richtung Wald. ,,He, warte doch auf mich!'' rief Rauch ihrem Bruder hinterher.
Der wartete auch auf sie, und geminsam gingen sie in den Wald.

Auf einmal hörten sie ein Geräusch, und fuhren herum. Aus dem Gebüsch schob sich knurrend ein schwarzer Kater. Er bleckte die Zähne und fauchte die beiden an. Schnell schob Feuer sich vor seine Schwester,bereit, sie mit seinem Leben zu beschützen.
,, Was habt ihr hier zu suchen? Und wer seid ihr?'' fragte der schwarze Kater die beiden jungen Geschwister.
,, Wwwir ssind Rauch und Feuer,und wollen im Wald leben.'' stotterte Rauch und stellte ängstlich ihr Fell auf. Der Kater hörte auf zu fauchen und zu drohen, sondern begann auf einmal zu schnurren.,, Was wisst ihr den über den Wald?'' fragte der Kater die beiden Jungkatzen. ,,Wir wissen nichts, aber uns ist beiden eine Katze mit Sternen im Pelz im traum erschienen, die uns befahl in den Wald zu gehen.'' erklärte ihm Feuer.
,,Aha, klingt interesant. Im Wald leben nämlich nur die 5 Clans. In einem Clan jagen Krieger und Schüler für die Königinnen, ihre Jungen und die Ältesten. Alle sind verbunden durch das Gesetz der Krieger.'' meinte der Krieger.
,,Klingt ja voll cool'' meinte Rauch.Ihr bruder nickt mit begeistert glänzenden Augen.
,,Wollt ihr euch einem Clan als Schüler anschließen?'' fragte der Kater die beiden, worauf beide nickten.
,,Dann kommt doch mit! Ich bin übrigens Rabenherz.'' forderte Rabenherz die beiden auf. Gemeinsam liefen die 3 katzen durch den wald, wobei Rauch leicht zurück fiel, und die beiden Katern immer wieder auf sie warten mussten.Dann erreichten sie das Lager.

,,Ha, Rabenherz. Wiso kommst du den so spät?'' fragte eine kätzin Rabenherz.
,,Ich war auf der jagd, als ich die beiden traf.'' erzählte rabenherz und deutete mit dem Schweif auf die beiden Katzen-Geschwister. ,, Die beiden wollen sich dem Clan anschliesen.'' erklärte er der Kätzin. ,, Also muss ich eine Clan-Versammlung einrufen.'' meinte die Kätzin.
,, Wie du meinst, Goldstern.''

,,Ich rufe alle Katzen des Mond Clans, die alt genug sind, ihre Beute selbst zu machen, sich zu einem Clantreffen unter dem Großen Felsen zu versammeln!'' rief Goldstern.
,, Rabenherz hat auf der Patroulie 2 junge Katzen gefunden, die sich uns anschliesen möchten. Erzählt uns eure Geschicht, ihr beiden!'' forderte Goldstern die beiden Geschwister auf. Das taten sie auch. Darauf hin fragte Goldstern, ob sie beim Clan leben wollten, worauf die beiden sofort nickten.

,,.Feuer, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit mit deiner Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis dieser Schüler sich seinenKriegernamen verdient hat, wird er Feuerpfote heissen. Ich bitte den SternenClan über diesen Schüler zu wachen bis er in seinen Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet.
Lichtblatt, du bist nun bereit einen Schüler auszubilden. Du wurdest von Maisfell hervorragend ausgebildet und du hast bewiesen dass du stark und mutig bist. Du wirst der Mentor von Feuerpfote sein und ich bin davon überzeugt dass du dein Wissen an ihn weitergeben wirst.'' darauf hin, berührte Maisfell die nase von Feuerpfote.

,,Rauch, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit mit deiner Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis diese Schülerin sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird sie Rauchpfote heissen. Ich bitte den SternenClan über diese Schülerin zu wachen bis sie in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet.
Mausepelz,du bist nun bereit einen Schüler auszubilden. Du wurdest von Habichtherz hervorragend ausgebildet und du hast bewiesen dass du stark und mutig bist. Du wirst der Mentor von Rauchpfote sein und ich bin davon überzeugt dass du dein Wissen an sie weitergeben wirst.'' Rauchpfote berührte die nase ihrer Mentorin, während der ganze Clan ihren Namen rief.

Am Aben legten Rauchpfote und Feuerpfote sich in ein Nest, das ihnen im Schülerbau zugeteilt wurde. zuvor hatten sie sich bei rabenherz und Goldstern bedankt und danach eine maus gegessen.
,, ich bin so froh, endlich hier zu sein, wo ich mich wohl fühle'' murmelte Rauchpfote, während sie einschlief. Feuerpfote leckte ihr die Ohren und schlief dann dicht an sie gekuschelt ein.

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